Team jameda
Allgemein beschreibt die Aplasie in der Medizin eine Nichtausbildung eines Organs. Genau das Gleiche bezeichnet die Aplasie auch in der Zahnmedizin, nämlich das Fehlen von Zähnen. Von der Aplasie ist der Begriff der Hypoplasie abzugrenzen. Im Vergleich zur Aplasie kommt es hier zu einer verminderten Ausbildung der Organe bzw. Zähne.
Neben aplastischen Zähnen gibt auch sogenannte verlagerte Zähne. In der Zahnmedizin werden Zähne als verlagert bezeichnet, wenn sie sich in eine falsche Richtung entwickeln. Nicht selten kommt es auch vor, dass Zähne im Knochen verbleiben und nicht weiterkommen. Auch sie werden zu den verlagerten Zähnen gezählt.
Häufig hört man in Verbindung mit verlagerten Zähnen die Bezeichnung impaktierte und retinierte Zähne. Wenn, wie eben schon beschrieben, die Zähne nicht weiterkommen und im Kiefer verbleiben, spricht man in der Zahnmedizin von einem impaktierten Zahn. Retinierte Zähne beschreiben Zähne, die noch von der Schleimhaut bedeckt sind.
Sind sie jedoch schon im Durchbruch und kommen da nicht weiter, spricht man von teil-retinierten Zähnen. Impaktierte bzw. retinierte Zähne können den Anschein erwecken, als würde ein Zahn fehlen. Um genau zu differenzieren, ob es sich hierbei um eine Aplasie handelt oder um einen verlagerten Zahn, ist es notwendig, eine Röntgenaufnahme zur Diagnose heranzuziehen.
Ursache von verlagerten Zähnen kann zum einen eine ektopische, d. h. nicht am physiologischen Ort befindliche, Keimlage sein. Zum anderen kann es auch aufgrund von Platzmangel im Zahnbogen zur Verlagerung von Zähnen kommen. Eine Aplasie hingegen ist meist genetisch bedingt. Häufig sind hier die Seitenschneidezähne des Oberkiefers und die zweiten Prämolaren des Unterkiefers aplastisch.
Im Vergleich dazu sind nach den Weisheitszähnen die Oberkiefer-Eckzähne die häufigsten verlagerten Zähne. Ein Grund dafür kann der lange Weg sein, den der Oberkiefer-Eckzahn vom Entstehungsort bis zur Durchbruchsstelle auf sich nimmt.
Verlagerte Zähne, egal ob impaktiert oder retiniert, können auch die natürliche Gebissentwicklung beeinträchtigen. Liegen beispielsweise impaktierte Zähne vor, kann es durch Kippungen und Wanderung von Nachbarzähnen dazu kommen, dass Engstände auftreten.
Abhängig von der Neigung können sich verlagerte Zähne gegen die Wurzeln der benachbarten Zähne schieben und sie gefährden. Wenn die Zähne nur zum Teil durchbrechen und noch mit Schleimhaut bedeckt sind, können sich hier Nischen bilden, die sich entzünden und Schmerzen hervorrufen können.
Je nach Verlagerungsgrad kann mit geeigneten kieferorthopädischen Maßnahmen ein verlagerter Zahn gut in den Zahnbogen eingegliedert werden. Hier wird der Zahn über eine kleine Kette wieder eingeordnet. Wenn ein impaktierter Zahn vorliegt, ist es notwendig, ihn zuerst freizulegen, sodass die Kette an dem Zahn befestigt werden kann. Dadurch kann der Zahn dann über die kleine Kette geführt und an die gewünschte Position gebracht werden.
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