Artikel 19/07/2014

Verhütungsmittel für den Mann

Team jameda
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Verhütung ist Frauensache? Könnte man meinen, sind es doch die Frauen, die sich um Anti-Baby-Pille, Spirale oder Dreimonatsspritze kümmern müssen. Aber es gibt auch einige Verhütungsmittel für den Mann – darunter Klassiker, High-Tech-Verfahren und Skurrilitäten.

Das beliebteste Verhütungsmittel der Deutschen ist die Anti-Baby-Pille. Weil sie sicher und einfach zu handhaben ist, entscheidet sich mehr als die Hälfte aller deutschen Paare für diese Methode, so eine Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Aber nicht jede Frau verträgt die Pille gut. Deshalb nutzen 36 Prozent der Paare ein weiteres beliebtes Verhütungsmittel: das Kondom. Es gilt ebenfalls als sicher – aber nur, wenn es richtig angewandt wird.

Kondome richtig anwenden
Das Kondom ist das einzige Verhütungsmittel, das nicht nur vor einer ungewollten Schwangerschaft, sondern auch vor Geschlechtskrankheiten wie Aids oder Tripper schützt. Der Pearl-Index, der die Sicherheit eines Verhütungsmittels angibt, liegt bei Kondomen zwischen 0,2 und 4 – ein guter Wert. Doch die Sicherheit lässt nach, wenn das Kondom beschädigt oder großer Hitze ausgesetzt wurde oder das Verfallsdatum abgelaufen ist.

Vasektomie: Sterilisation des Mannes
Nur drei Prozent der Männer entscheiden sich für die Vasektomie. Schließlich ist die Sterilisation kaum rückgängig zu machen, also nur nach beendeter Familienplanung eine sinnvolle Alternative. Sind die Samenleiter durchtrennt, ist eine Schwangerschaft fast unmöglich. Der Pearl-Index liegt bei 0,1 – und damit knapp über der Pille.

Pille für den Mann
Weil die Auswahl an Verhütungsmitteln für Männer recht klein ist, basteln Pharma-Konzerne seit Jahren an der „Pille für den Mann“. Das Problem: Während die seit Jahrzehnten genutzt Anti-Baby-Pille nur eine einzige Eizelle daran hindern muss, befruchtet zu werden, ist beim Mann die Bildung von mehreren Millionen Spermien zu drosseln. Das wäre zwar möglich, allerdings nicht ohne Nebenwirkungen. Nun versuchen Forscher, an einer anderen Stelle einzugreifen und den Spermientransport zu stoppen. Doch dieses Verfahren ist noch in der Versuchsphase. Bei Mäusen zeigten sich zwar Erfolge, doch bleibt abzuwarten, ob diese Methode auch beim Menschen funktioniert.

Schneller Rückzug: Coitus interruptus
Eine sehr alte, aber nicht sehr sichere Verhütungsmethode für Männer ist heute kaum noch verbreitet. Zumindest in Deutschland. Der sogenannte „Coitus interruptus“ verlangt viel Disziplin: Vor dem Samenerguss muss der Mann seinen Penis zurückziehen, damit die Ejakulation außerhalb der Scheide stattfindet. Da dieses Vorhaben jedoch nicht immer gelingt und einzelne Samenzellen schon vor der Ejakulation austreten, liegt der Pearl-Index bei 35. Jede fünfte Frau wird also schwanger, wenn diese Verhütungsmethode angewandt wird. Deshalb raten Experten vom Coitus interruptus ab.

Heißes Wasser – ein Verhütungsmittel?
Die skurrilste Verhütungsmethode für den Mann ist das sogenannte Hodenbad. Da starke Hitze die Spermienproduktion einschränkt, ist es in arabischen und afrikanischen Ländern üblich, die Hoden in heißen Sand oder heißes Wasser zu legen, um für kurze Zeit unfruchtbar zu werden. Modernes Pendant ist die „Thermo-Hose“. Laut einer Pilot-Studie aus Brasilien verringert sich die Zahl der Spermien durch die Hitze tatsächlich – was aber das Hodenbad nicht zwangsläufig zu einer sicheren Verhütungsmethode macht.

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