Artikel 30/07/2017

Wurzelbehandlung - und jetzt? So verhalten Sie sich richtig

Team jameda
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Nach einer erfolgreich abgeschlossenen Wurzelkanalbehandlung gibt es einige Besonderheiten, die es zu beachten gilt, um Überraschungen vorzubeugen und den langfristigen Erhalt des behandelten Zahnes zu unterstützen.

Was sollte ich nach dem Eingriff vermeiden?

Solange die Betäubung noch wirkt, sollten Sie auf heiße Getränke und Speisen verzichten, denn unter Einfluss der Betäubung schätzt man Temperaturen leicht falsch ein und läuft Gefahr sich zu verbrühen. Wenn die Betäubung nachlässt dürfen Sie wieder alles wie gewohnt essen.

Viele sportbegeisterte Patienten fragen sich, ob man nach einer Wurzelbehandlung Sport treiben darf. Hier gilt für einen ansonsten gesunden Menschen kein absolutes Sportverbot. Normale Aktivitäten dürfen nach wie vor ausgeübt werden. Lediglich Sauna und Solarium, sowie direkte Sonneneinstrahlung sollten zunächst vermieden werden.

Der Zahn ist nach abgeschlossener Behandlung bakteriendicht durch eine Füllung verschlossen und kann wieder vorsichtig belastet werden. Durch die Wurzelkanalbehandlung ist er nicht so stabil wie gesunde Zähne, also sollten Sie auf harte Nahrungsmittel, z.B. Nüsse, verzichten.

Muss ich nach der Behanldung mit Schmerzen rechnen?

Schmerzen unmittelbar nach einer Wurzelkanalbehandlung sind möglich und können verschiedene Ursachen haben. Nachdem die Betäubung abgeklungen ist, sind wurzelbehandelte Zähne oft sehr aufbissempfindlich. Dies liegt an der Irritation des umliegenden Gewebes und lässt in den nächsten Tagen deutlich nach.

Sie können sich hier mit leichten Schmerzmitteln, wie zum Beispiel Ibuprofen, gut helfen, sollte der Zahn anfangs sehr empfindlich reagieren. Seltener können auch Schwellungen nach einer Wurzelkanalbehandlung auftreten, welche aber nach ein paar Tagen vollständig verschwinden. Unterstützend können Sie vorsichtig mit einem kalten, feuchten Waschlappen kühlen, jedoch bitte nicht mit Eis.

Wie kann ich erkennen, dass die Behandlung erfolgreich war?

Nach einer erfolgreichen Wurzelkanalbehandlung heilt die Entzündung an der Wurzelspitze im Optimalfall vollständig ab. Nach sechs Monaten erfolgt die Kontrolle des Behandlungserfolges. Ein Röntgenbild gibt Aufschluss darüber, wie weit der Heilungsprozess fortgeschritten ist. Im besten Fall ist der Knochen im Bereich der Wurzelspitze ausgeheilt.

Wenn die Wurzelspitzenentzündung ausgeheilt ist, sollte der wurzelkanalbehandelte Zahn immer überkront werden. Wurzelkanalbehandelte Zähne sind tote Zähne, sie werden also nicht mehr vom Körper versorgt. Dadurch werden sie mit der Zeit spröde, verlieren an Festigkeit und verfärben sich dunkelblau bis schwarz. Damit ist eine erhöhte Bruchgefahr gegeben. Um einen späteren Zahnverlust zu vermeiden, ist eine stabilisierende Versorgung mit einer Krone zu empfehlen. So kann der Zahn noch viele Jahre erhalten werden.

Was, wenn die Behandlung keinen Erfolg zeigt?

Es gibt allerdings auch Fälle, bei denen die Beschwerden nach einer Wurzelkanalbehandlung nicht nachlassen. Wurde die Wurzelkanalbehandlung optimal durchgeführt, liegen die Ursachen meist in einer andauernden oder erneuten Infektion des Wurzelkanalsystems. Wenn die Wurzel noch nicht zu sehr beschädigt ist, besteht die Möglichkeit, eine Revision der Wurzelfüllung vorzunehmen, bei der die alte Füllung entfernt und durch eine neue, bessere ersetzt wird. Eine weitere Alternative um den Zahnverlust zu verhindern ist die Wurzelspitzenresektion. Dabei wird die Wurzelspitze des entzündeten Zahnes abgetrennt und zusammen mit der Entzündung im Knochen entfernt.

Hilft auch diese letzte Maßnahme zur Rettung des Zahnes nicht, muss er entfernt werden. Die entstehende Lücke sollte durch ein Implantat oder eine Brücke versorgt werden. Ein Implantat bietet durch seine künstliche Zahnwurzel unter anderem den Vorteil, den Kiefer an der betroffenen Stelle durch die Übertragung der beim Kauen entstehenden Kräfte auch weiterhin zu stimulieren, wodurch der Rückbildung des Knochens vorgebeugt wird.

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