Nasenkorrekturen gehören zu den häufigsten Operation in der Plastisch-Ästhetischen Chirurgie. Damit das Ergebnis des komplexen Eingriffs so aussieht wie erhofft, müssen Patienten in den ersten Wochen nach der OP einiges beachten. jameda fragte den Nasen-Spezialisten Dr. Restel, wie sich Patienten nach einer Nasen-OP richtig verhalten.
jameda: Viele Patienten fürchten sich vor Schmerzen, die nach einer Nasenkorrektur auftreten können. Wie unangenehm ist die Zeit nach der OP wirklich?
Herr Dr. Restel: Die meisten Patienten haben wenig bis keine Schmerzen nach der Operation. Die Nasentamponaden, die nach dem Eingriff drei bis fünf Tage in der Nase bleiben, können allerdings unangenehm sein. Die Patienten können in dieser Zeit nicht durch die Nase, sondern nur über den Mund atmen.
jameda: Werden Nasen-OPs ambulant oder stationär durchgeführt?
Herr Dr. Restel: Nur Nasenspitzenkorrekturen und kleinere Korrekturen am äußeren Nasengerüst führe ich ambulant durch. Aufwendigere Rhinoplastiken, insbesondere Mischoperationen wie etwa eine zusätzliche Begradigung der Nasenscheidewand und/oder eine Muschelverkleinerung werden immer stationär durchgeführt.
jameda: Bei einer Nachuntersuchung überprüft der Operateur die Heilung der Wunde. Wann findet die Untersuchung statt und wie läuft sie ab?
Herr Dr. Restel: In der ersten Phase der Wundheilung finden häufig Kontrolluntersuchungen statt. In jedem Fall erfolgt die erste Kontrolle am Tag nach der Operation. Am dritten postoperativen Tag werden die Nasentamponaden entfernt, nach einer Woche die Fäden. Zu diesem Zeitpunkt entscheide ich, ob ein Gipswechsel erforderlich ist. Er kann manchmal schon nach einer Woche entfernt werden, in der Regel aber erst nach zehn bis 14 Tagen. Die weiteren Kontrollen erfolgen nach Absprache, z. B. nach sechs Wochen, drei Monaten und sechs Monaten nach dem Eingriff.
jameda: Nach der OP kann es zu Nachblutungen kommen. Was sollten Patienten in diesem Fall tun?
Herr Dr. Restel: Bei leichten Blutungen hilft Kälte im Nacken. Patienten können auch den Kopf hoch lagern, gegebenenfalls lokal gefäßverengende Nasensprays nutzen und die Nase vorsichtig mit einem kleinen Mullstreifen austamponieren. Wenn die Blutung nicht binnen 30 Minuten aufhört, sollten Patienten ihren Arzt kontaktieren.
jameda: Was können Patienten tun, um die Wundheilung zu beschleunigen und die Schwellung zu lindern?
Herr Dr. Restel: Es hilft, die Augen vorsichtig zu kühlen, mit dem Kopfende erhöht zu schlafen, Ruhe einzuhalten und Arnica Globuli oder Tabletten zum Abschwellen zu nehmen.
jameda: Es kann passieren, dass sich die Nasenform in der Heilphase verschiebt. Wie häufig kommt es dazu? Was können Chirurgen oder Patienten dagegen tun?
Herr Dr. Restel: Der Gips schient die Nase für ein bis zwei Wochen. Man sollte die Nase in dieser Zeit gar nicht, aber auch in den kommenden Wochen nur ganz vorsichtig berühren. Sport sollte für sechs Wochen gemieden werden, Sport mit Körperkontakt wie Kampfsport, Basketball u.ä. für mindestens drei Monate.
jameda: Bis die Schwellung ganz abgeheilt ist, dauert es eine Weile. Wann können Patienten das endgültige Ergebnis der OP im Spiegel bewundern?
Herr Dr. Restel: Je nach Verlauf in der Regel nicht vor sechs Monaten.
jameda: Was sollten Patienten nach einer Nasenkorrektur mit Hyaluronsäure beachten?
Herr Dr. Restel: Diese Unterspritzungen sollten nur von ausgebildeten und erfahrenen Ärzten durchgeführt werden, da größere Komplikationen wie beispielsweise Durchblutungsstörungen auftreten können. Grundsätzlich sollten Patienten einige Tage keinen Sport treiben und intensive Sonnenexposition sowie Sauna für eine Woche vermeiden.
jameda: Vielen Dank für Ihre Tipps!
Wann Patienten wieder ihrem Alltag nachgehen können - alle Tipps fürs richtige Verhalten nach der Nasen-OP im Überblick:
2. Woche
7. Woche
3 Monate
Feste Nahrungsmittel
x
Alkohol
x
Nikotin
x
Schnäuzen
x
Niesen (mit offenem Mund)
x
Sport
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Haus- und Gartenarbeit
x
Haare waschen
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Zähne putzen
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Lange Gespräche
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Lautes Lachen
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Brille
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Kontaktlinsen
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Sauna
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Sonnenbad/Solarium
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