Artikel 22/04/2016

Venenkleber - Die sichere und effektive Behandlung bei Krampfadern

Dr. med. Jörg Fuchs Facharzt für Allgemeinchirurgie, Gefäßchirurg, Phlebologe
Dr. med. Jörg Fuchs
Facharzt für Allgemeinchirurgie, Gefäßchirurg, Phlebologe
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Aktuell fand an der Mainzer Universität das 4. Internationale Symposium in der endovenösen Behandlung von Krampfadern statt.

Sehr offen und kritisch verglichen die Experten die gängigen Verfahren, wie Stripping-Operation, Lasertherapie, Radiowellentherapie, Venenkleberbehandlung, miteinander.

Betroffenen ist schnell klar: Krampfadern sind die ersten Anzeichen einer chronischen Erkrankung, die bis zum offenen Bein führen kann. Schwere, Müdigkeit, Schmerzen, Juckreiz, Schwellungen, offene Hautstellen, Krämpfe oder Ruhelosigkeit sind die Vorläufer von bald unansehnlich geschlängelten Venen, die früher Krumadern hießen; den heutigen Krampfadern.

Die Ursachen von Krampfadern

Das eigentliche Problem bei Krampfadern ist eine Gewebeschwäche. Die Venen weichen auseinander und die Venenklappen können nicht mehr richtig schließen.

Also nicht die Klappen sind defekt, sondern das Gefäßrohr wird zu weit. Stehende oder sitzende Berufe können die Venen besonders belasten, eine familiäre Vorgeschichte ist bei den meisten Betroffenen jedoch die Hauptursache.

Welche Behandlungsmethode ist die effektivste?

Wie betrachten die internationalen Venenexperten die vorhandenen Behandlungsoptionen: Vom Ergebnis her sind alle Verfahren gleich effektiv. Die Krampfadern werden sicher und erfolgreich beseitigt bzw. verschlossen.

Das Ziel, den falschen Rückfluss, also den Rückstau des Venenblutes in den Krumadern zu stoppen, wird ohne Ausnahmen erreicht.

Gibt es ein Verfahren, welches für den Patienten am schonendsten ist?

Hier waren sich die Experten einig. Ein Verfahren, welches auf eine Narkose und auf die anschließende Kompressionsbehandlung verzichtet, stellt für die Betroffenen einen wesentlichen Qualitäts- und auch Komfortvorteil dar.

Bestehende Risiken einer Narkose entfallen. Allergien, Hauterkrankungen/-veränderungen, Störungen der Gerinnung, Herzerkrankungen, eine Therapie mit gerinnungshemmenden Medikamenten oder Durchblutungsstörungen der Beine (arterielle Verschlusskrankheit) sind oft Hinderungsgründe für eine Krampfaderbehandlung.

Die Behandlung mit Venenkleber

Der Venenkleber kann bei allen aufgeführten Begleitumständen ohne Einschränkung angewendet werden. Auch Kombinationen von Veneneingriffen an beiden Beinen oder Eingriffe an der Vorder- und Rückseite können gleichzeitig erfolgen.

Warum ist das so? Der medizinische Kleber, dessen erste Anwendung am Menschen bereits 1960 genehmigt wurde, wird über einen Katheter ausschließlich in die kranke Vene eingebracht, die dann von Innen verklebt wird.

Ähnlich wie bei einer Blutabnahme spürt der Patient nur den Einstich. Der Rest tut nicht weh. Da der Kleber innerhalb von wenigen Sekunden aushärtet und bei diesem Prozess eine Temperatur von höchstens 45°C entsteht, merkt der Patient davon rein Garnichts.

Es kommt in der Umgebung der Vene auch zu keiner mechanischen Schädigung, wie bei der Stripping-OP, oder zu Schädigungen durch die hohen Temperaturen, etwa 120°C beim Laser oder der Radiowelle. Radiowelle, Laser und Stripping-OP führen oft zu Nervenschädigungen des Begleitnervs.

Die erforderliche Kompressionsbehandlung selbst führt erwiesenermaßen auch zu Gefühlsstörungen. Beim Venenkleber bestehen diese Begleitprobleme nicht. Bei sehr oberflächlich gelegenen Venen zeigt der Venenkleber weitere Vorteile, da diese Krampfadern noch viel besser mit dieser Technik zu behandeln sind.

Besteht ein Gesundheitsrisiko bei der Anwendung von Venenkleber?

Die vorherrschende Sorge der Patienten ist, was mit dem Kleber passiert. Der Venenkleber ist ungiftig, er verursacht keine Krebsentartung und er verschwindet aus dem Körper - langsam, aber vollständig!

Die Kosten werden durch die privaten Versicherer beglichen. Gesetzlich Versicherte stellen bei ihren Krankenkassen einen Antrag auf Kostenerstattung.

Wie bei allem im Leben: Die Erfahrung entscheidet über die Qualität des Ergebnisses.

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