Artikel 26/04/2013

Venenverklebung – eine Alternative zur OP?

Dr. med. Florian Netzer Facharzt für Allgemeinchirurgie, Notfallmediziner
Dr. med. Florian Netzer
Facharzt für Allgemeinchirurgie, Notfallmediziner
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Seit Kurzem ist ein System auf dem Markt, bei welchem ein zähflüssiger Klebstoff über einen langen dünnen Katheter unter Ultraschallkontrolle z. B. in die kranke Große Rosenvene (Vena saphena magna) eingebracht und die Vene so dauerhaft verklebt wird.
Die Entwickler preisen besonders den Umstand an, dass das System gänzlich ohne Narkose und ohne örtliche Betäubung auskommt.

Nun ist es aber noch viel zu früh, um eine Empfehlung dafür zu geben oder die Methode abzulehnen: Während früher ein neues Verfahren einfach „ausprobiert“ wurde, muss es heute glücklicherweise eine Vielzahl von streng wissenschaftlichen Untersuchungen in Form kontrollierter Studien bestehen.
Danach werden alle Ergebnisse gesichtet und von entsprechend besetzten Fachgremien dann eine Empfehlung erarbeitet.

Momentan gibt es ebenso Berichte über sehr gute Ergebnisse wie über medizinisch durchaus relevante Komplikationen. Die Erfahrung mit anderen „neuen“ Methoden wie etwa der damaligen Einführung der Radiofrequenz („Radiowelle“) zeigt, dass man gerade aus den anfänglichen Schwierigkeiten lernen und ein Verfahren entsprechend anpassen und verbessern kann. Das dauert aber eben einige Jahre.

Heutiger Stand

Gerade ist eine erste – aber nicht internationalem Beststandard entsprechende – einfache Studie in der Dominikanischen Republik durchgeführt worden. Daneben liegen einige Einzelerfahrungen (siehe oben) vor, die sehr unterschiedlich beurteilt werden.

Im Moment kann man das Verfahren weder empfehlen noch a priori ablehnen, sondern es als das bezeichnen was es ist: im frühen Stadium der „klinischen Erprobung“ befindlich.

Die Fachwelt beobachtet aufmerksam den weiteren Verlauf der ersten Behandlungsfälle in Form von Kongressberichten und Publikationen und vor allem die Ergebnisse entsprechend wissenschaftlich legitimierter valider Studien. Dieser Prozess wird voraussichtlich noch bis 2018 andauern.

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