Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellte jameda Herrn Kaburis interessante Fragen über kritische Patienten, Neuerungen in der Zahnmedizin und Defizite im Gesundheitssystem.
jameda: Herr Kaburis, was hat sie motiviert, Zahnarzt zu werden?
Herr Kaburis: Die medizinische Ausrichtung meiner Berufswahl stand bei mir schon mit fünf Jahren fest, nachdem ich plötzlich mit einer Spritze in der Hand herumlief und meine Familienangehörigen injizieren wollte! Das hört sich vielleicht banal an, kommt bei uns in der Familie aber immer wieder ins Gespräch. Des Weiteren erfordert der Beruf des Zahnarztes viel Geschicklichkeit, die mir besonders liegt!
jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Herr Kaburis: Im Praxisalltag bereitet mir am meisten Freude, meine Patienten glücklich und zufrieden zu sehen! Die neue Lebensfreude der Patienten ist die Motivation, die mich antreibt. Manchmal reicht es nur, wenn man bei einem Patienten eine unschöne Frontzahnfüllung auswechselt und endlich unsichtbar macht oder einen Zahnersatz fertigstellt, der von Anfang an gut passt und mit dem der Patient viel Freude hat! Sie glauben nicht, wie glücklich ältere Leute sind, wenn sie ihre Wackelprothese mit implantatgestütztem Zahnersatz ersetzen können und sie sich endlich wieder hemmungslos auf ein Gourmet Erlebnis stürzen können!
jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?
Herr Kaburis: Ich begegne dem Vorurteil, Zahnärzte würden mit leichter Arbeit viel Geld verdienen, sehr häufig. Das ist aber keinesfalls so!! Die Arbeit eines Zahnarztes ist zwar körperlich nicht schwer, aber sehr anstrengend. Es ist nicht einfach, gebückt und durch die Luppenbrille stundenlang mikrorinvasiv zu behandeln. Dazu kommt der Zeitdruck, die Schwierigkeit der Erkrankung und die Ausdauer des Patienten! Nicht zuletzt muss man immer auch freundlich, gut gelaunt und kraftvoll bleiben! Als Sahnehäubchen kommt die ganze Bürokratie dazu, der Auflageapparat, der natürlich unternehmensgerecht bewältigt werden muss.
jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?
Herr Kaburis: Vertrauen zu seinem Arzt und Geduld zu bewahren! Es ist eine Illusion zu glauben, dass Defekte an den Zähnen, die seit Jahren bestehen, sofort behoben werden können. Jeder Patient kann sich heutzutage im Internet informieren, er hat das Recht einer transparenten und ausführlichen Behandlungsdokumentation. Er hat die Möglichkeit, seine Therapie besser zu verfolgen, aber letztendlich hat er nicht das nötige Fachwissen und sollte sich auf sein Bauchgefühl verlassen sowie dem Behandler vertrauen.
jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?Herr Kaburis: Respektvoll! Ich versuche natürlich den Patienten vom Therapieplan zu überzeugen, habe aber vollstes Verständnis für seine Entscheidung. Ich denke, dass jeder Patient spürt, was für ihn das Richtige ist und diesbezüglich lassen solche Abweichungen Gedanken aufkommen, dass wir Ärzte mit unserem Wissen und Therapiemöglichkeiten noch vieles lernen können.
jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?
Herr Kaburis: Ich bin kein Experte, um so eine Frage zu beantworten. Dafür gibt es einige Professoren, auch in der Politik, die sich bemühen, dass so gut funktionierende Gesundheitssystem zu perfektionieren! Aber vielleicht würde es Sinn machen, Maßnahmen zu ergreifen, um den Austausch von Behandlungs- und Diagnosedaten zwischen den Ärzten schneller und besser zu ermöglichen.
jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?
Herr Kaburis: Halbgöttliche Barrieren gegenüber den Patienten und Kollegen abbauen. So könnten Informationen und Wissen zu Gunsten aller verbessert, Therapien entwickelt und optimiert werden!
jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?
Herr Kaburis: Natürlich! Die Praxis ist so ausgestattet, dass moderne und evidenzbasierte Therapien in dem Bereich der Zahnheilkunde ermöglicht werden.
jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Herr Kaburis: Vorsorge statt Nachsorge! Im Wissen, wie schwer es ist, das zu rekonstruieren, was die Natur so herrlich und perfekt erschaffen hat, sollte man es um so mehr schätzen und bewahren! Dazu gehört für mich für die Gesundheit, die tägliche Bewegung und Aktivität. Für die Zähne rate ich meinen Patienten, einfach täglich Zahnseide zu benutzen.
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