Team jameda
8 Stunden geschlafen und immer noch müde? Welche Erkrankungen hinter erhöhtem Schlafbedarf stecken können, erläutert die jameda Gesundheitsredaktion in diesem Gesundheitstipp.
Der Schlafbedarf ist individuell verschieden. In der Regel braucht ein Erwachsener 6- 8 Stunden Schlaf, um sich zu erholen, doch manch einer fühlt sich erst nach neun, ein anderer schon nach fünf Stunden ausgeruht. Im Schlaf laufen zahlreiche wichtige Vorgänge ab: Der Körper regeneriert sich, das Immunsystem arbeitet verstärkt und das Gehirn sortiert und festigt die tagsüber erhaltenen Informationen. Nur wenn der Schlaf aus REM- und Non-REM-Schlaf besteht und alle Phasen (Einschlaf-, Leichtschlaf- und Tiefschlafphasen) durchläuft, fühlt man sich am nächsten Tag erholt.
Nach langen Arbeitstagen, Herausforderungen im Familienleben oder großer körperlicher Anstrengung ist erhöhter Schlafbedarf kein Wunder. Auch eine schlechte Sauerstoffversorgung in ungelüfteten Räumen macht müde. Werdende Mütter bemerken die Umstellung des Körpers oft am größeren Schlafbedürfnis: Kaum sind die Augen zu, schlafen sie auch schon wie ein Stein bis zum nächsten Morgen durch. Menschen mit niedrigem Blutdruck von unter 105/65 mm Hg neigen ebenfalls zu Müdigkeit und brauchen oft eine kleine Extra-Anregung wie Kreislauftraining oder -tropfen.
Bei Krankheit erschöpft der Körper leichter, er braucht mehr Schlaf. So machen z.B. allergische Erkrankungen wie Heuschnupfen müde. Auch nach ernsten Infekten mit Influenza oder Pfeifferschem Drüsenfieber ist man eine längere Zeit schwach und ruhebedürftig. Chronische Schmerzen laugen Körper und Seele aus, so brauchen Patienten mit beispielsweise Rheuma, Rückenleiden oder Fibromyalgie mehr Schlaf. Auch stark auszehrende Erkrankungen wie Krebsleiden, Muskelerkrankungen, z.B. Multiple Sklerose, Hormonstörungen wie Schilddrüsenunterfunktion oder auch psychische Beschwerden, z.B. Depressionen, erhöhen den Erholungsbedarf. Eine besondere Störung der Schlaf-Wach-Regulation ist die Narkolepsie: Betroffene schlafen ohne Vorwarnung ein, egal, wo sie sich gerade befinden. Alle diese Erkrankungen bedürfen einer ärztlichen Diagnose und ursächlicher Behandlung.
Das Spurenelement Eisen ist wichtiger Bestandteil des Hämoglobins und Myoglobins, als auch von Proteinen, die den Sauerstoff im Blut bzw. in den Muskeln transportieren. Bei Eisenmangel kommt weniger Sauerstoff in den Zellen an - man wird müde und kraftlos. Auskunft über den Eisenstatus geben u.a. die Werte des Speichereisens (Ferritin, Transferrin). Die empfohlene Menge Eisen von 10- 12 mg pro Tag kann man mit eisenhaltigen Lebensmitteln decken, z.B. mit Fleisch, Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten, Obst wie schwarzen Johannisbeeren und Gemüse, z.B. Fenchel. Auch Eisenpräparate stehen als Tabletten, Kapseln, Tropfen oder als Saft zur Verfügung.
Wer Medikamente einnimmt, sollte sie auf ihre Nebenwirkungen prüfen. So können z.B. Mittel gegen erhöhten Blutdruck, Antihistaminika und die Wirkstoffgruppe der Triptane gegen Migräne müde machen. Auch starke Schmerzmittel wie Morphin, sedierende Psychopharmaka und Beruhigungsmittel führen zu Müdigkeit.
Die Veröffentlichung dieser Inhalte durch jameda GmbH erfolgt mit ausdrücklicher Genehmigung der Autoren. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung der jeweiligen Autoren.
Die Inhalte der Experten Ratgeber ersetzen nicht die Konsultation von medizinischen Spezialisten. Wir empfehlen Ihnen dringend, bei Fragen zu Ihrer Gesundheit oder medizinischen Behandlung stets eine qualifizierte medizinische Fachperson zu konsultieren. Der Inhalt dieser Seite sowie die Texte, Grafiken, Bilder und sonstigen Materialien dienen ausschließlich Informationszwecken und ersetzen keine gesundheitlichen Diagnosen oder Behandlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Meinungen, Schlussfolgerungen oder sonstige Informationen in den von Dritten verfassten Inhalten ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors darstellen und nicht notwendigerweise von jameda GmbH gebilligt werden. Wenn die jameda GmbH feststellt oder von anderen darauf hingewiesen wird, dass ein konkreter Inhalt eine zivil- oder strafrechtliche Verantwortlichkeit auslöst, wird sie die Inhalte prüfen und behält sich das Recht vor, diese zu entfernen. Eigene Inhalte auf unserer Website werden regelmäßig sorgfältig geprüft. Wir bemühen uns stets, unser Informationsangebot vollständig, inhaltlich richtig und aktuell anzubieten. Das Auftreten von Fehlern ist dennoch möglich, daher kann eine Garantie für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität nicht übernommen werden. Korrekturen oder Hinweise senden Sie bitte an experten-ratgeber@jameda.de.