Team jameda
Der jameda-Zahnarzttipp erklärt, was Sie über verschiedene Formen von Zahnersatz wissen sollten.
Mit beschädigten oder fehlenden Zähnen sollte man nicht lange warten und lieber so schnell wie möglich einen Termin beim Zahnarzt ausmachen. Die Folgen eines angeschlagenen Gebisses reichen von Fehlbelastungen, eingeschränkter Kaufähigkeit, Schwächung des Kieferknochens bis hin zu Funktionsverlusten und einer unsauberen Aussprache.
Neben den offensichtlichen gesundheitlichen Einschränkungen leidet auch die Ästhetik und damit die Psyche. Vor allem kommt es häufig zu unangenehmen Schmerzen. Je früher Sie bei auftretenden Zahnbeschwerden der Sache nachgehen, desto weniger schlimm sind die Folgen.
Verlorene und fehlende Zähne sollten nach Möglichkeit immer mit einem Zahnersatz ersetzt werden! Wenn das nicht geschieht, führt eine durch einen Zahnverlust bedingte Zahnlücke zwangsläufig zu einer Fehlbelastung des restlichen Gebisses. Das belastet den kompletten Zahnhalteapparat – die Folgen können gravierend sein.
Wenn gleich mehrere Zähne betroffen sind, wird zudem die Nahrung nicht mehr ausreichend gekaut und zerkleinert. Das kann dazu führen, dass der Körper aufgrund der zu großen Essensbrocken wichtige Vitalstoffe nicht mehr aufnehmen kann.
Sobald sich an einem Zahn Karies zu schaffen macht, muss der Zahnarzt intervenieren. Kleinere von Karies befallene Areale können mit Füllungen (Kompositfüllungen oder Kunststoff-Füllungen) repariert werden, die nicht als Zahnersatz gelten. Der Nachteil hierbei ist eine geringere Stabilität und somit geringere Lebensdauer als bei z. B. keramischen Restaurationen.
Bei größeren Defekten sind Füllungen limitiert. Hier verwendet man Inlays, Onlays (Teilkronen) oder Kronen aus Keramik. Sie sollen den Zahn und die Kaukräfte vor noch weiterer Zerstörung schützen. In- und Onlays sind passgenaue Einlagefüllungen aus äußerst widerstandsfähigen Materialien wie Keramik, Zirkon oder Gold. Sie dienen dazu beschädigte natürliche Zähne individuell und passgenau wiederherzustellen.
Sie halten deutlich länger als einfache Füllungen, sind jedoch auch deutlich teurer. Teilkronen und Kronen überdecken einen Bereich des Zahnes. Kronen werden bei größeren Beschädigungen eines Zahnes eingesetzt, um den Zahn noch so lange wie möglich zu erhalten. Auch hier kommen spezielle Materialien zum Einsatz.
Als Material für festsitzenden Zahnersatz eignen sich Keramik oder Keramikverbundstoffe am ehesten, doch diese haben auch ihren Preis. Günstigere Varianten sind Metalle und Edelmetalle, wobei die Kosten für Gold durch den hohen Goldpreis stark gestiegen sind. Neben der Qualität der verfügbaren Materialien kommt es bei vielen Patienten auch darauf an, was die Krankenkasse übernimmt und wie viel in Eigenleistung gebracht werden muss.
Keramik hat extrem vorteilhafte Eigenschaften. Die Farbe lässt sich genau auf die umliegenden Zähne anpassen, so dass der Zahnersatz nicht von den natürlichen Zähnen zu unterscheiden ist. Es ist extrem belastbar, abriebfest und formbeständig und damit ideal für die hohen Belastungen im Mundraum. Der Körper nimmt Keramik ohne Probleme an. Das Material ist somit Biokompatibel und daher auch für Allergiker geeignet.
Ein weiterer Vorteil ist, dass die Oberfläche sehr glatt ist und sich Beläge nur schwer absetzen. Zudem werden Kälte und Wärme nur langsam an den darunter liegenden Zahn weitergeleitet. Keramik hat sich zudem als Material für Zahnersatz über lange Zeit bewährt und ist uneingeschränkt zu empfehlen.
Bei fehlenden Zähnen muss die Zahnlücke durch einen Zahnersatz geschlossen werden. Das erfolgt mit einem Zahnimplantat oder einer Zahnbrücke. Mit einem Implantat lassen sich fehlende Zähne ersetzen. Größere Zahnlücken lassen sich über eine feste Verbindung zwischen Brücken und natürlichen Pfeilerzähnen oder künstlichen Zahnimplantaten schließen.
Implantate werden fest im Kieferknochen verankert und bestehen in der Regel aus zwei Teilen: der künstlichen Zahnwurzel und dem aufschraubbaren Zahnaufbau. Brücken bestehen aus einer Brückenbasis, Befestigungselementen sowie Kunstzähnen.
Fehlen mehrere Zähne in einer Reihe, können diese ebenfalls durch Zahnimplantate oder durch herausnehmbaren Zahnersatz in Form einer Teilprothese oder einem kombinierten Zahnersatz geschlossen werden.
Ein herausnehmbarer Zahnersatz ist eine Zahnprothese, die sich herausnehmen lässt. Im Falle einer Teilprothese werden mehrere Zähne ersetzt. Es gibt jedoch ein Halteelement, das an einem natürlichen Pfeilerzahn oder Implantat ansetzt. Vollprothesen haften direkt am Zahnfleisch an.
Sie halten durch den physikalischen Effekt des Unterdrucks, jedoch natürlich weit weniger gut als festsitzender oder kombinierter Zahnersatz.
Kombinierter Zahnersatz beschreibt eine Kombination aus einem festsitzenden und einem herausnehmbaren Zahnersatz. Diese Variante ist zwar praktischer und angenehmer als eine reine herausnehmbare Variante, jedoch immer noch nicht ideal.
Beide Varianten sind heutzutage bestenfalls Kompromisse, da die moderne Zahnmedizin festsitzende Lösungen für jeden Fall bereitstellt, selbst bei einem kompletten Zahnverlust.
Welche Form des Zahnersatzes die Richtige für Sie ist, können Sie in einem vertraulichen Gespräch mit Ihrem Zahnarzt besprechen. Lassen Sie sich umfassend beraten.
Die Veröffentlichung dieser Inhalte durch jameda GmbH erfolgt mit ausdrücklicher Genehmigung der Autoren. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung der jeweiligen Autoren.
Die Inhalte der Experten Ratgeber ersetzen nicht die Konsultation von medizinischen Spezialisten. Wir empfehlen Ihnen dringend, bei Fragen zu Ihrer Gesundheit oder medizinischen Behandlung stets eine qualifizierte medizinische Fachperson zu konsultieren. Der Inhalt dieser Seite sowie die Texte, Grafiken, Bilder und sonstigen Materialien dienen ausschließlich Informationszwecken und ersetzen keine gesundheitlichen Diagnosen oder Behandlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Meinungen, Schlussfolgerungen oder sonstige Informationen in den von Dritten verfassten Inhalten ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors darstellen und nicht notwendigerweise von jameda GmbH gebilligt werden. Wenn die jameda GmbH feststellt oder von anderen darauf hingewiesen wird, dass ein konkreter Inhalt eine zivil- oder strafrechtliche Verantwortlichkeit auslöst, wird sie die Inhalte prüfen und behält sich das Recht vor, diese zu entfernen. Eigene Inhalte auf unserer Website werden regelmäßig sorgfältig geprüft. Wir bemühen uns stets, unser Informationsangebot vollständig, inhaltlich richtig und aktuell anzubieten. Das Auftreten von Fehlern ist dennoch möglich, daher kann eine Garantie für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität nicht übernommen werden. Korrekturen oder Hinweise senden Sie bitte an experten-ratgeber@jameda.de.