Bei einem Zahnverlust stehen Sie vor der Entscheidung, welche Art Ersatz Sie wählen. Handelt es sich um einen einzelnen Zahn, bietet sich ein Implantat oder eine Brücke als Teilprothese an, bei mehreren Zähnen fällt die Entscheidung zwischen Implantaten und einer größeren Prothese.
Ziel ist idealerweise, einerseits die Kauleistung wiederherzustellen, andererseits eine gute Ästhetik zu gewährleisten. Außerdem sollte die gleichmäßige Kraftverteilung beim Kauen möglichst erhalten bleiben - eine Fehlbelastung wirkt sich langfristig negativ auf die Kiefermuskulatur und Knochensubstanz aus. Eine Rückbildung des Kieferknochens kann zu weiteren Verlusten führen. Ihr Zahnarzt informiert Sie über die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Möglichkeiten.
Bei einem Implantat wird zunächst eine künstliche Wurzel aus Keramik oder Titan im Kieferknochen verankert. Anschließend wird eine Krone befestigt. Alternativ kann eine Brücke aufgesetzt werden. Der Hauptvorteil ist immer, dass der Ersatz durch die künstliche Wurzel festen Halt hat und damit der Funktion eines eigenen Zahnes am meisten ähnelt. Dadurch bleibt auch eine gleichmäßige Belastung des Kiefers erhalten. Das alles setzt durchdachte Technologien voraus, denn die Größe der Wurzel und ihr Einsatz müssen korrekt berechnet werden.
Eine Brücke im klassischen Sinne wird an den benachbarten Zähnen fixiert. Der Zahn, der eingesetzt werden soll, besteht meistens aus Keramik. Daneben werden die benachbarten Zähne üblicherweise überkront. Es ist möglich, auf diese Weise mehrere Zahnlücken zu überbrücken.
Es können auch Kombinationen aus Implantaten und einer Brücke eingesetzt und sogar bis zu zwölf Zähne ersetzt werden.
Per Röntgenbild oder ergänzend mit einem DVT (Schnittbildaufnahme) wird zunächst genau berechnet, wo und wie die künstliche Wurzel eingesetzt werden muss, um den fehlenden Zahn korrekt zu ersetzen. Sie soll exakt so positioniert werden wie die Zahnwurzel zuvor. Damit ist garantiert, dass keinerlei Fehlbelastung auftritt. Verankert wird das Implantat über kleine Bohrungen im Kieferknochen. Nach etwa drei bis vier Monaten ist die Titanwurzel fest mit dem Knochen verwachsen und kann mit einer Krone oder Brücke versehen werden.
Bei mangelnder Knochensubstanz wird der Knochen mit Ersatzmaterialien aufgebaut, um einer weiteren Rückbildung vorzubeugen und dem Implantet festen Halt zu geben. Das Material ist entweder künstlich oder besteht aus körpereigenem Gewebe.
Bei verschiedenen Erkrankungen wie Leukämie, Diabetes, Herz-Kreislauf-Störungen oder instabilem Immunsystem sowie Drogenabhängigkeit hält ein verantwortungsvoller Zahnmediziner zunächst Rücksprache mit dem behandelnden Arzt, denn Probleme wie Wundheilungsstörungen, Abwehrreaktionen des Körpers und unzureichende Stabilität sollen ausgeschlossen werden.
Der wesentliche Vorteil eines Implantats gegenüber einer Brücke ist, dass die benachbarten Zähne nicht beschädigt werden.
Eine Brücke ist der Klassiker beim Zahnersatz: Sie wird meist aus Kostengründen dem Implantat vorgezogen.
Wenn ein Implantat aus medizinischen Gründen nicht infrage kommt oder wenn die benachbarten Zähne angegriffen sind, werden sie abgeschliffen und mit Ankerkronen versehen, die der Brücke als Bindeglied Halt geben. So werden sie im Zuge des Zahnersatzes gleich mitversorgt, ohne dass dafür zusätzliche Kosten entstehen.
Moderne Verfahren ermöglichen die computergesteuerte Fertigung aus Biokeramik. Auf diese Weise wird der Zahnersatz so gefräst, dass er sich einwandfrei in das Gebiss einfügt. Damit wird sowohl die Optik als auch die Funktionalität unterstützt.
Neben den funktionalen und medizinischen Gründen kann die Entscheidung für ein Implantat oder eine Brücke von weiteren Faktoren beeinflusst werden. Die höheren Kosten für das Implantat spielen langfristig kaum eine Rolle. Die Kassen zahlen hier lediglich einen Zuschuss für die Krone, jedoch nicht für die künstliche Wurzel und deren Einsatz. Es fallen mehr Kosten an als bei einer Brücke. Dafür hält ein fachgerecht eingesetztes und sorgfältig gepflegtes Implantat aber ein Leben lang, eine Brücke hingegen um die 15 Jahre.
Auch der Eingriff selbst kann die Entscheidung beeinflussen. Bei einem Implantat sind Bohrungen im Kiefer erforderlich, bei einer Brücke müssen die benachbarten Zähne abgeschliffen werden. Daneben kann sich die Zahnhygiene als etwas schwieriger erweisen - die sorgfältige Reinigung unter den Brückengliedern ist aufwändiger.
Idealerweise besprechen Sie die Art des Ersatzes vorab ausführlich mit einem versierten Zahnmediziner, der Erfahrungen im Bereich der Implantologie aufweist.
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