Team jameda
Das Wort Psychodynamik lässt sich in etwa mit ‘Bewegung der Seele’ übersetzten. Daraus ergibt sich auch die Definition. Die Psychodynamik ist ein theoretisches Konstrukt, das alle lebendigen Vorgänge der Seele bezeichnet. Auch wenn sich diese Vorgänge und Bewegungen der Seele nicht direkt beobachten lassen, zeigen sie sich doch in unserem Erleben und unserem Verhalten. Unsere Seele ist dabei ähnlich bewegt wie die Organe in unserem Körper, nur eben nicht (direkt) beobachtbar.
Die Dynamik unserer Seele wird durch Erfahrungen im Außen geprägt. Besonders die frühen Erfahrungen unseres Lebens wirken sich auf die Beschaffenheit unserer Seelen-Dynamik aus. Die unbewusste Dynamik unserer Seele entscheidet zum Beispiel darüber, was uns im Leben motiviert. Streben wir nach Anerkennung, Liebe oder doch eher Macht? Sind wir eher ängstlich, eher traurig oder doch eher ein Luftikus?
Wenn wir ein Verständnis über unsere Psychodynamik gewinnen, können wir uns und unser Verhalten selbst besser verstehen. Wir lernen unsere inneren Konflikte und Motive kennen und erlangen mehr Freiheit im Denken, Fühlen und Handeln.
Grundlage der psychodynamischen Theorie ist die Annahme des Unbewussten. Es ist ein unbewusster Teil unserer Psyche, der unser Verhalten, unser Fühlen und unser Denken beeinflusst. Auch wenn wir meinen, unsere individuellen Entscheidungen bewusst zu treffen, haben wir doch nur die Spitze des Eisbergs im Blick. Das tiefer liegende Kräftespiel der Seele bleibt uns meist verborgen.
Das Unbewusste selbst lässt sich nicht konkret beschreiben, denn es entzieht sich unserem Blick. Doch macht es sich immer wieder bemerkbar und sendet Botschaften. Zum Beispiel in Träumen, beim Gedanken-schweifen-lassen, im kreativen Ausdruck oder durch Missgeschicke (nach Freud auch ‘Fehlhandlungen’).
Wenn wir genau hinschauen, können wir einen gewissen Einblick in das erlangen, was uns unbewusst antreibt. Je besser dies gelingt, desto bewusster und freier können wir über unser eigenes Leben bestimmen. Je mehr wir über die Tiefen unserer Psyche erfahren, desto eher können wir neue Wege gehen und müssen nicht immer wieder in alte Muster verfallen.
Die Idee des Unbewussten ist zwar schon ziemlich alt, wird heute allerdings immer mehr von aktueller Forschung unterstützt. Manche Wissenschaftler gehen sogar davon aus, dass der Mensch gar keinen freien Willen hat. Sie gehen davon aus, dass er komplett über unbewusste Automatismen gesteuert wird. Soweit geht die psychodynamische Theorie nicht.
Psychodynamisches Denken ist die Grundlage der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie und der Psychoanalyse. In einer solchen Therapie werden die Patienten darin unterstützt, ihr Wissen über unbewusste Vorgänge der Psyche besser zu verstehen. In der Therapie ist es immer wieder eindrucksvoll zu beobachten, wie durch das bessere Verständnis der unbewussten Zusammenhänge – sogenannte Aha-Momente – entstehen. sie führen zu so viel mehr Freiheit in der Lebensgestaltung. Denn nur für das, was wir verstanden haben, können wir uns auch bewusst entscheiden. Und nur das, was wir verstanden haben, können wir bewusst anders machen.
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