Rund 30 Prozent der deutschen Bevölkerung leiden unter Krampfadern. Der Unterschied zwischen Frauen und Männern ist dabei geringfügig - jede vierte Frau und jeder Fünfte Mann sind in Deutschland betroffen.
Über viele Jahrzehnte war die chirurgische Behandlung, die sogenannte Stripping-Operation, das bekannteste und am häufigsten angewendete Verfahren bei Venenleiden. Seit mittlerweile über 20 Jahren werden jedoch auch kathetergestützte Therapieoptionen angewendet.
Des Weiteren gibt es endoluminale Verfahren: Die bekanntesten sind die Radiowellen- und die Lasertherapie. Sie gehören heutzutage in den medizinischen Alltag der Krampfader-Behandlung und im internationalen Vergleich haben sie sogar die Stripping-Operation abgelöst.
Im Vereinigten Königreich werden endoluminale Verfahren als erstes Mittel der Wahl genannt, d.h. nur falls kein endovenöses Verfahren und keine kathetergestützte Schaumsklerosierung möglich sind, darf dem Patienten eine Operation angeboten werden. Eine Behandlung mit Kompressionsstrümpfen kommt in Großbritannien nur noch als allerletzte Möglichkeit in Betracht.
Bei der leitliniengerechten Therapie der Krampfadern sind nach Auffassung der anglo-amerikanischen wie auch der europäischen Fachgesellschaften die endovenösen kathetergestützten Verfahren die erste Wahl.
Bei den endovenösen Verfahren wird über eine Venenpunktion ein Katheter in die kranke Vene eingeführt und die Krampfader von innen verschlossen. Als Energiequellen werden Laser, Radiowellen oder Heißwasserdampf verwendet. Die Hitze von 120°C muss in der Umgebung jedoch gekühlt werden. Hierzu verwenden die Operateure die sogenannte Tumeszenzlokalanästhesie. Diese Narkose ist in Deutschland jedoch offiziell nicht zugelassen, deshalb müssen die Patienten vorab eine spezielle Aufklärung unterschreiben.
Die entstehende Hitze führt zu Schwellungen, sodass die Patienten in regelmäßigen Abständen und bis zu vier Wochen lang Kompressionsstrümpfe tragen müssen.
Medizinische Klebstoffe werden übrigens seit 1960 in vielen Bereichen der Medizin verwendet. Vor mehr als 30 Jahren kamen bereits cyanoacrylatbasierte Klebstoffe bei der Blutstillung von Hirngefäßen über Katheter zum Einsatz. Die vielfältige klinische Verwendung und die Weiterentwicklung in den letzten Jahrzehnten hat zu einem der innovativsten, effektivsten und patientenfreundlichsten kathetergestützten Verfahren geführt - dem Venenkleber.
Beim Venenkleber kann sowohl auf Narkosen als auch auf Kompressionsstrümpfe verzichtet werden. Der Patient kann direkt im Anschluss wieder seinem Alltag nachgehen - Fehlzeiten im Job gehören somit der Vergangenheit an!
Die Sorge, dass der Venenkleber im Körper bleibt, ist zudem unbegründet – der Kleber ist weder giftig noch krebserregend, denn er wird verstoffwechselt und verschwindet danach vollständig aus dem Körper.
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