Ist es CMD? Symptome einer heimtückischen Krankheit

Arbeiten Ober- und Unterkiefer nicht optimal zusammen, können von Augenflimmern bis Zähneknirschen die unterschiedlichsten Symptome auftreten. Wie man eine solche Craniomandibläre Dysfunktion erkennt, erklärt dieser jameda Gesundheitstipp.

Craniomandibuläre Dysfunktion: Wenn der Kauapparat nicht optimal arbeitet

Die Bezeichnung Craniomandibuläre Dysfunktion kommt vom lat. cranium für Schädel und mandibula für Unterkiefer. Es handelt sich bei der Erkrankung um eine Fehlfunktion (Dysfunktion) im Bereich von Unter- und Oberkiefer, bei der das Zusammenspiel von Muskeln, Sehnen, Knochen und Gelenken gestört ist. Zur Häufigkeit von CMD gibt es unterschiedliche Angaben, zwischen 8 und 20 % der Bevölkerung sollen betroffen sein. Die Krankheitszeichen sind vielfältig und individuell sehr verschieden, so dass CMD oft nicht sofort als Diagnose gestellt wird, sondern zunächst Einzelsymptome behandelt werden.

Zähneknirschen und Knackgeräusche

Viele Betroffene leiden unter nächtlichem Zähnepressen oder Zähneknirschen. Dadurch kommt es zu Kiefer-, Muskel- und Kopfschmerzen. Der Zahnschmelz nutzt sich ab, die Zähne werden locker und schmerzen und das Zahnfleisch geht zurück. Beim Kauen treten Knackgeräusche auf, der Mund kann nicht vollständig geöffnet werden. Auch Arthrose kann im Kiefergelenk durch Überlastung, Bissverschiebungen und Zungenbrennen auftreten.

Ohrensausen und Schwindel

Durch die gestörte Kieferstellung kann es zu einer verminderten Sauerstoffversorgung im Bereich des Ohres kommen. Oft sind Schwindel, Ohrenschmerzen, Tinnitus und Hörbeeinträchtigung die Folgen.

Doppelbilder und Lichtempfindlichkeit

Auch das Sehvermögen kann durch CMD eingeschränkt werden. Symptome können unscharfes Sehen, Flimmern, Doppelbilder und Lichtempfindlichkeit sein.

Kopf- und Gesichtsschmerzen

CMD-Betroffene wachen häufig mit Kopfschmerzen oder Druckgefühl im Kopf auf. Auch Gesichtsschmerzen können auftreten, Haare und Kopfhaut neigen zu Berührungsempfindlichkeit.

Steifer Nacken, Schulter- und Rückenschmerzen, Halsbeschwerden

Die Verspannung und Fehlstellung des Kiefers pflanzt sich oft in den Nacken, Hals, in die Schultern und den Rücken fort. Patienten haben Schmerzen und sind in ihrer Bewegung eingeschränkt, manchmal tritt auch ein Taubheitsgefühl in den Armen oder Fingern auf. Im Hals kann sich eine CMD mit Heiserkeit und Halsschmerzen äußern, auch mit häufigem Räuspern oder Kloßgefühl.

Schlafstörungen und depressive Verstimmung

Die Verspannung des Kiefers, die eingeschränkte Kaufunktion und alle daraus entstehenden Krankheitszeichen können auf die Dauer das seelische Gleichgewicht bedrohen. Angst und Unruhe sowie Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und Depressionen können auftreten.

Wie stellt ein Arzt die Diagnose CMD?

Oft haben Betroffene wegen einzelner Beschwerden schon einige Fachärzte wie Orthopäden, HNO-, Zahn-, Augenärzte und Neurologen besucht, ehe der Zusammenhang zwischen den Krankheitszeichen hergestellt wird. Meistens stellen dann Zahnärzte oder Kieferorthopäden die Diagnose CMD, da hier die Kieferfehlfunktion auffällt. Der Arzt nimmt dazu die Krankengeschichte und Symptome auf. Er untersucht den Kieferbereich, wobei eine spezielle instrumentelle Funktionsanalyse des Kiefers und Röntgenaufnahmen genauere Untersuchungsergebnisse verschaffen. Zur Beurteilung wird auch die psychosoziale Belastung, also das seelische Wohlbefinden und die Situation im Alltag des Patienten, herangezogen.

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