Diese Technik der komplett submuskulären Brustvergrößerung stammt von der subpektoralen Brustvergrößerung und stellt eine Weiterentwicklung dieser dar. Im Gegensatz zur subpektoralen Brustvergrößerung, bei welcher lediglich der große Brustmuskel angehoben wird, werden bei der komplett submuskulären Brustvergrößerung drei zusätzliche Muskeln oder Teile dieser aus der näheren Thoraxwand und der Bauchwandumgebung zur Bildung einer kompletten Muskeltasche gleichzeitig abgehoben.
Dort wird schließlich das Implantat aus Silikon eingesetzt. Die Anatomie der Muskel wird dabei besonders beachtet und eine Durchtrennung deren Ansätze zur Platzerschaffung für das Implantat wird dadurch vermieden. Ohne Verlust der Kontinuität wird danach die Muskeltasche (aus insg. vier Muskeln bestehend) in einem Stück auf Höhe der Rippen angehoben, vorgedehnt und somit die Implantation der Brustprothesen ermöglicht. Das Verschließen der Muskeltasche ist sogar bei den meisten Fällen möglich und wird mit einer Naht unter Schonung der Brustprothesen durchgeführt.
Als Ergebnis werden die Silikonprothesen optimal in allen vier Brustquadranten durch die Muskeln abgedeckt, es entsteht dadurch der Eindruck eines inneren BHs, der aus Muskulatur besteht. Ein zukünftiges Ausreißen und Durchhängen der Haut und der darunter liegenden Implantate wird dadurch zum größten Teil vermieden, da Muskelgewebe per se sehr elastisch und gut durchblutet ist und nur langsam seine Spannkraft verliert.
Die Technik der komplett submuskulären Brustvergrößerung sorgt dadurch auch für ein langfristig haltbares ästhetisches Ergebnis. Hinzu kommt, dass die Implantate bei dieser Operationstechnik nicht sichtbar und nur in seltenen Fällen schwer tastbar sind.
Wichtig ist auch, dass die Brustkrebsvorsorge (Ultraschall, Mammographie) auch nach der Operation meistens problemlos durchführbar ist. Da sich die Implantate unterhalb des eigentlichen Brustgewebes befinden und keinen direkten Kontakt mit der Brustdrüse haben, werden die Weichteile gut dargestellt und können sogar auch durch Palpation untersucht werden. Das Risiko einer Kapselfibrosekontraktur ist bei der komplett submuskulären Brustvergrößerung ebenfalls deutlich reduziert, in manchen Studien sogar bis zu 50 Prozent!
Wie jede ästhetische Eingriffsart bringt diese Technik auch einige Nachteile mit sich. Wer sich für diese Methode entscheidet, muss mit einer längeren Operationszeit von eineinhalb bis zwei Stunden rechnen. Auch die Schmerzen nach der Operation sind im Vergleich zu jeder anderen Brustvergrößerungart stärker (ähnlich wie bei einem starken Muskelkater), können jedoch mit gängigen und gut verträglichen Schmerzmitteln gut abgefangen werden. Schließlich sollte erwähnt werden, dass die Nachsorge auch aufwendiger ist und dass ein Stuttgarter Gürtel für vier bis sechs Wochen konsequent Tag und Nacht getragen werden muss.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die komplett submuskuläre Brustvergrößerung (Technik mit innerem BH) der Brustaugmentationseingriff mit dem größten operativen und postoperativen Aufwand, jedoch mit den langfristigsten Ergebnissen und der geringsten Kapselfibrosekontrakturrate ist.
Die Wahl eines qualifizierten Facharztes für Plastische und Ästhetische Chirurgie mit langjähriger operativer Erfahrung und Spezialisierung auf dem Gebiet der Brustchirurgie ist deshalb von immenser Wichtigkeit für ästhetisch optimale postoperative Ergebnisse.
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