Reaktionszeit und Bewegungsunsicherheit nehmen mit höherem Lebensalter zu. Verschiedene Grunderkrankungen wie z.B. der Diabetes können zu einer Polyneuropathie mit Einschränkung der sensorischen Fähigkeiten führen. Eine Abnahme des Sehvermögens bedingt durch keine oder unzureichende Sehhilfen oder das Tragen einer Gleitsichtbrille erhöhen ebenfalls das Sturzrisiko.
Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen, z.B. durch eine eingeschränkte Durchblutung der Halsarterien, Veränderungen der Halswirbelsäule mit Verknöcherungen oder Störungen der Kiefergelenksfunktion sowie eine reduzierte Durchblutung der Füße, z.B. durch eine arterielle Verschlußerkrankung sind auszuschliessen. Die altersbedingte Verringerung der Muskelkraft und Bewegungskoordination ist ebenfalls zu untersuchen. So verliert der Mensch in der 7. Lebensdekade ca. 15 %, in der 8. Lebensdekade sogar 30 % seiner Muskelkraft.
Eine Osteoporose, dh. ein Verlust an Knochensubstanz ist bei Frauen ab 50 Jahren und bei Männern ab 60 Jahren spätestens auszuschliessen. Bewegungsmangel, Übergewicht, Gelenkarthrose und eine Wirbelsäulenfehlhaltung bilden dabei einen Teufelskreis. Schmerzen im Bewegungsapparat und unpassende Schuhe und/oder ungeeignete Einlagen stören unsere Fußfunktion, indem sie den natürlichen Abrollvorgang behindern.
Die Gangsicherheit und die Körperhaltung hängen auch von der Körperbalance und dem Gleichgewicht ab. Dazu leistet das menschliche Nervensystem eine außergewöhnliche Feinabstimmung von Kopf bis Fuß.
In einem Sturzprophylaxe-Check sollten deshalb mögliche Risikofaktoren frühzeitig erkannt und beseitigt werden. Um individuell und gezielt auf die Bedürfnisse des Körpers einzugehen, bedarf es einer ganzheitlichen Analyse und eines Therapieplanes. Dieser Check umfasst die Untersuchung der Körperhaltung, des Gleichgewichtes, des räumlichen Sehens und vor allem der Füße. Falls notwendig wird das Kraftniveau und die Knochendichte bestimmt.
Als therapeutische Maßnahmen kommen neben der Behandlung einer eventuellen Grunderkrankung individuell abgestimmt ein Kraft- und Koordinationstraining, ein Gleichgewichts- und Balancetraining, eine Verbesserung der sensorischen Fußwahrnehmung und Durchblutung, eine sensomotorische Aktiv-Einlagentherapie, eine Verbesserung des Sehvermögens sowie eine ärztliche überwachte Gewichtsabnahme durch ein spezielles Bewegungsprogramm und eine individuelle Ernährungsberatung zum Einsatz.
Ist das oben erwähnte Muskel- und Krafttraining, aus welchen Gründen auch immer, nicht durchführbar, so sollten bei Menschen im hohen Lebensalter frühzeitig Gehhilfen oder Hüftprotektoren eingesetzt werden.
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