Stress ist eine normale Reaktion unseres Körpers auf Herausforderungen. Wenn wir unter Druck stehen oder uns bedroht fühlen, aktiviert unser Körper das sogenannte „Stresssystem“. Dabei werden bestimmte Prozesse in Gang gesetzt, die uns helfen sollen, mit der Situation umzugehen. Doch was passiert genau in unserem Körper bei Stress, und wie kann dies zu psychischen Problemen wie Panikattacken oder Depressionen führen?
Wenn der Körper Stress wahrnimmt, schaltet er in den „Kampf-oder-Flucht“-Modus. Dies ist ein evolutionäres Überlebensprogramm, das uns helfen soll, Gefahren zu entkommen. Dabei wird im Gehirn die sogenannte Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse (HPA-Achse) aktiviert. Diese bewirkt die Ausschüttung von Cortisol, einem wichtigen Stresshormon, das dem Körper Energie liefert und ihn auf akute Herausforderungen vorbereitet. Gleichzeitig steigen Herzfrequenz und Blutdruck, und der Körper stellt sich auf erhöhte Aufmerksamkeit und Anspannung ein.
Kurzfristiger Stress kann durchaus positiv sein, etwa wenn er uns hilft, eine Prüfung zu meistern oder eine herausfordernde Situation zu bewältigen. Doch wenn der Stress über längere Zeit anhält, können negative Folgen für Körper und Psyche entstehen. Chronischer Stress erschöpft die Ressourcen des Körpers und kann das emotionale Wohlbefinden beeinträchtigen.
Eine Panikattacke ist eine extreme Stressreaktion, bei der der Körper plötzlich und ohne erkennbaren Grund in den „Kampf-oder-Flucht“-Modus schaltet. Die Symptome sind intensiv und können Angstsymptome wie Herzrasen, Atemnot, Schwitzen, Zittern und das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren, umfassen.
Diese Überreaktion des Körpers auf Stress entsteht oft durch eine Überaktivierung des sympathischen Nervensystems. Dabei kommt es zu einer massiven Freisetzung von Stresshormonen wie Adrenalin. Auch wenn keine reale Gefahr besteht, interpretiert das Gehirn die Situation als lebensbedrohlich, was die körperlichen Symptome und das Gefühl der Panik verstärkt.
Im Gegensatz zu Panikattacken, die oft plötzlich und heftig auftreten, entwickelt sich eine Depression in der Regel langsam. Chronischer Stress kann eine wichtige Rolle bei der Entstehung einer Depression spielen. Wenn der Körper über lange Zeit hinweg unter Stress steht, wird die HPA-Achse dauerhaft aktiviert, was zu einem Ungleichgewicht der Stresshormone führt. Dies beeinträchtigt nicht nur das körperliche Wohlbefinden, sondern auch das psychische.
Langfristig kann dies zu einer Erschöpfung des Systems führen, was die Fähigkeit des Körpers beeinträchtigt, mit Stress umzugehen. Betroffene fühlen sich oft antriebslos, traurig oder erschöpft. Auch der Schlaf und das allgemeine Interesse an Aktivitäten, die einst Freude bereitet haben, sind häufig gestört. Es wird angenommen, dass chronisch erhöhte Cortisolspiegel negative Auswirkungen auf das Gehirn haben, insbesondere auf Bereiche wie den Hippocampus, der für Gedächtnis und Emotionen verantwortlich ist.
Ein bewusster Umgang mit Stress ist der Schlüssel, um negative Folgen für die Psyche zu vermeiden. Hier sind einige Ansätze, die helfen können:
Atemübungen und Entspannungstechniken: Tiefe Atemzüge, Meditation und progressive Muskelentspannung können helfen, das Nervensystem zu beruhigen und Stress abzubauen.
Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität baut Stresshormone ab und fördert die Freisetzung von Endorphinen, die das Wohlbefinden steigern.
Soziale Unterstützung: Der Austausch mit Freunden oder Familienmitgliedern kann Stress reduzieren und dabei helfen, die Situation zu relativieren.
Professionelle Hilfe: Bei anhaltendem Stress, Panikattacken oder Depressionen sollte man nicht zögern, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Psychotherapie, insbesondere kognitive Verhaltenstherapie (CBT), hat sich als sehr wirksam erwiesen.
Hypnosetherapie: Hypnose kann eine tiefenentspannende Wirkung haben und den Zugang zu unbewussten Gefühlen und Denkmustern erleichtern. Hypnosetherapie wird erfolgreich eingesetzt, um Stress und Angstzustände zu lindern, indem sie dabei hilft, belastende Gedankenmuster zu erkennen und zu verändern.
Intensivierte Hypnotherapeutische Therapie (IHT): Die IHT ist eine effektive Methode, bei der tief verankerte emotionale Konflikte bearbeitet werden. Diese Therapiemethode kann bei der Behandlung von Depressionen und Angstzuständen hilfreich sein, da sie oft tiefgreifende emotionale Blockaden löst.
Stress ist eine normale Reaktion des Körpers, die uns in kleinen Dosen sogar nützlich sein kann. Doch wenn Stress außer Kontrolle gerät, kann er sich negativ auf die Psyche auswirken und zu Panikattacken oder Depressionen führen. Es ist wichtig, auf die Signale des eigenen Körpers zu hören und rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um Stress zu bewältigen. Neben bewährten Methoden wie der kognitiven Verhaltenstherapie können auch Hypnose und die Intensivierte Hypnotherapeutische Therapie eine wertvolle Hilfe sein, um psychische Belastungen zu lindern und das emotionale Gleichgewicht wiederherzustellen.
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