Artikel 10/07/2016

Sie schwitzen am Kopf? Was jetzt hilft

Team jameda
Team jameda
starkes-schwitzen-am-kopf-was-kann-man-dagegen-tun

Stehen Ihnen schon morgens nach dem Duschen Schweißperlen auf der Stirn? Lesen Sie in diesem jameda Gesundheitstipp mehr über Schweißdrüsen, Schwitzverhalten und Möglichkeiten, gegen eine übermäßige Schweißproduktion vorzugehen.

Wärmeregulation, Säureschutzmantel und Entgiftung

Schweißdrüsen sind über den Körper verteilt, besonders viele sitzen an den Fußsohlen, Handflächen, in den Ellenbeugen und an der Stirn. Über die Schweißbildung kann die Körpertemperatur reguliert werden:

Wird es warm, geben die Schweißdrüsen Flüssigkeit ab, die auf der Haut verdunstet und so den Körper kühlt. Die Drüsen halten auch den Säureschutzmantel aufrecht und schleusen Abfallprodukte aus dem Körper.

Was bestimmt das Schwitzverhalten?

Grundsätzlich ist die Aktivität der Schweißdrüsen genetisch veranlagt. Manche Menschen schwitzen sehr wenig, andere stark, der eine hat ständig schweißnasse Hände, dem anderen stehen bei jeder Gelegenheit Schweißperlen auf der Stirn.

Die Schweißproduktion wird bei unterschiedlichen Anlässen verstärkt, z.B. bei Hitze, körperlicher Anstrengung und sexueller Erregung. Auch der Genuss von scharfen Speisen, Genussstoffen wie Kaffee, Alkohol und Nikotin sowie Übergewicht führen zu verstärktem Schwitzen.

Bei Angst bildet sich kalter Angstschweiß auf der Haut, Frauen in den Wechseljahren leiden unter unangenehmen Schwitzattacken. Auch Erkrankungen wie eine Schilddrüsenüberfunktion, Angststörungen und unphysiologisches Schwitzen (Hyperhidrose) führen zu erhöhter Schweißbildung.

Patienten, die Arzneimittel wie Psychopharmaka oder Opioide einnehmen, können nebenwirkungsbedingt vermehrt schwitzen.

Tipps gegen das Schwitzen am Kopf: Antitranspirantien, alternative Heilmittel

Wer viel schwitzt - auch am Kopf - sollte auf scharfe Speisen und Genussstoffe wie Kaffee, Alkohol und Nikotin verzichten und überschüssige Pfunde loswerden.

Tägliche Wechselduschen trainieren den Körper und seine Schweißdrüsen, auf Veränderungen angemessen zu reagieren. Schweißhemmende Lösungen kann man mit Vorsicht am Kopf anwenden. Sie enthalten z.B. Pflanzenextrakte wie Salbei, Gerbstoffe oder das stark wirksame Aluminiumchlorid.

Am Kopf sollte man die Präparate mit einem Wattebausch auftupfen, nicht aufsprühen. Vor allem Aluminiumchlorid kann die Haut reizen, es sollte nicht auf frisch rasierte oder verletze Haut aufgetragen werden. Salbei wird auch als Teeaufguss oder Tabletten eingenommen, um die Schweißproduktion zu hemmen.

Homöopathische Einzelmittel werden abhängig von weiteren Symptomen ausgewählt, z.B. China, Kalium carbonicum, Acidum sulfuricum, Sepia und Sulfur. An biochemischen Funktionsmitteln nach Schüssler stehen Silicea, Calcium phosphoricum und Calcium carbonicum zur Verfügung.

Bei Hyperhidrose hilft oft nur eine ärztliche Behandlung

Wer unter Hyperhidrose leidet, kann mit Hausmitteln nicht viel ausrichten. Die Schweißabsonderung ist hier extrem hoch, sie geschieht unabhängig von körperlicher Anstrengung und Außentemperatur. Betroffene können dabei ständig schwitzen oder zu unvorhersehbaren Zeitpunkten von Schwitzattacken heimgesucht werden.

Der Arzt kann Medikamente mit anticholinerger, schweißhemmender Wirkung verordnen, z.B. Methantheliniumbromid und Bornaprin. Man kann Hyperhidrose am Kopf aber auch durch einen operativen Eingriff behandeln. Bei dieser endoskopischen transthorakalen Sympathikusblockade (ETS) werden auf Höhe des Brustkorbes entlang der Wirbelsäule diejenigen Nerven abgeklemmt oder durchtrennt, die Signale zur Schweißbildung weiterleiten.

Die Veröffentlichung dieser Inhalte durch jameda GmbH erfolgt mit ausdrücklicher Genehmigung der Autoren. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung der jeweiligen Autoren.

Die Inhalte der Experten Ratgeber ersetzen nicht die Konsultation von medizinischen Spezialisten. Wir empfehlen Ihnen dringend, bei Fragen zu Ihrer Gesundheit oder medizinischen Behandlung stets eine qualifizierte medizinische Fachperson zu konsultieren. Der Inhalt dieser Seite sowie die Texte, Grafiken, Bilder und sonstigen Materialien dienen ausschließlich Informationszwecken und ersetzen keine gesundheitlichen Diagnosen oder Behandlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Meinungen, Schlussfolgerungen oder sonstige Informationen in den von Dritten verfassten Inhalten ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors darstellen und nicht notwendigerweise von jameda GmbH gebilligt werden. Wenn die jameda GmbH feststellt oder von anderen darauf hingewiesen wird, dass ein konkreter Inhalt eine zivil- oder strafrechtliche Verantwortlichkeit auslöst, wird sie die Inhalte prüfen und behält sich das Recht vor, diese zu entfernen. Eigene Inhalte auf unserer Website werden regelmäßig sorgfältig geprüft. Wir bemühen uns stets, unser Informationsangebot vollständig, inhaltlich richtig und aktuell anzubieten. Das Auftreten von Fehlern ist dennoch möglich, daher kann eine Garantie für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität nicht übernommen werden. Korrekturen oder Hinweise senden Sie bitte an experten-ratgeber@jameda.de.


www.jameda.de © 2023 - Wunscharzt finden und Termin online buchen.

Diese Webseite verwendet Cookies.
Surfen Sie weiter, wenn Sie unserer Cookie-Richtlinie zustimmen.