Artikel 12/08/2014

Starke Menstruationsblutungen – Alternativen zur Gebärmutterentfernung (Teil 1)

Team jameda
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Eine normale Menstruation sollte längstens sieben Tage andauern und der Blutverlust sollte unter 150 Milliliter liegen. Das messen Frauen natürlich nicht, daher lautet die Frage: Wie oft müssen Sie an den Tagen mit starker Blutung ihren Tampon oder die Binde wechseln? Als Faustregel kann gelten, dass bei jungen Frauen, die nicht geboren haben, ein normaler Tampon in drei bis vier Stunden komplett vollgesogen ist. Nach Schwangerschaften können es auch große Tampons sein. Wenn eine Frau aber berichtet, dass sie stündlich oder alle anderthalb Stunden einen Super-Turbo-Mega-Tampon braucht, nur mit Tampon und Binde zusammen das Haus verlässt und mit der Blutung auch teilweise handtellergroße Blutklumpen (Koagel) abgehen, dann ist das definitiv zu viel. Abgesehen von der Beeinträchtigung im Alltag und den Unannehmlichkeiten, wenn überlaufende Blutungen die Kleidung verschmutzen, führt eine übermäßig starke Regel oft zu Eisenmangel und Blutarmut (Anämie). Müdigkeit, Erschöpfung und Haarausfall können Anzeichen dafür sein.

Was steckt hinter einer zu starken Menstruation?
Am häufigsten ist ein unausgewogenes Verhältnis zwischen Östrogenen und Gestagen in der zweiten Zyklushälfte der Grund für die Hypermenorrhoe, so der medizinische Fachausdruck für eine zu starke Monatsblutung. Nach dem Eisprung wandelt sich die Gebärmutterschleimhaut unter dem Einfluss von Progesteron (Gelbkörperhormon) um, damit sie sich beim Eintritt der Blutung unkompliziert löst. Außerdem sollen sich die Blutgefäße, die in das Endometrium (die Gebärmutterschleimhaut) hineinreichen, um werdendes Leben zu ernähren, zurückziehen können. Fehlt der Reiz durch einen Mangel an Progesteron (das nennt man Östrogendominanz), ist die Architektur der Schleimhaut vor der Regel gestört und das Endometrium kann sich nicht gut ablösen. Solange die Schleimhaut aber nicht komplett gelöst ist, können sich auch die Blutgefäße nicht zurückziehen. Dann kommt es häufig zu schwallartigen Massenblutungen (Blutsturz oder Menorrhagie). Bei sehr jungen Frauen, die bereits seit der Pubertät sehr starke Blutungen haben, kann neben Hormonstörungen auch ein angeborener Gerinnungsdefekt, zum Beispiel das Willebrand-Jürgens-Syndrom, dahinterstecken.
Myome, die die Fläche der Gebärmutterschleimhaut vergrößern, können ebenfalls die Blutung verstärken. Da Myome zwar nicht durch eine Östrogendominanz entstehen, aber dadurch in ihrem Wachstum gefördert werden, ist eine Therapie mit hormonellem Ansatz oft sinnvoll. Erst danach sollte an eine operative Behandlung gedacht werden.

Hier geht es zum zweiten Teil dieses Artikels.

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