Artikel 16/05/2015

CMD - Das fiese Zähneknirschen und Osteopathie

Prof. Dr. med. Dietmar Daichendt Allgemeinmediziner (Hausarzt)
Prof. Dr. med. Dietmar Daichendt
Allgemeinmediziner (Hausarzt)
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Craniomandibuläre Dysfunktion: Diagnose durch Osteopathie

Jeder zehnte Bundesbürger leidet aufgrund einer craniomandibulären Dysfunktion an Schmerzen im Kiefergelenk oder an der Halswirbelsäule. Durch übermäßiges Zähneknirschen rutscht das Kiefergelenksköpfchen nach hinten oder nach oben, während es in der Kiefergelenksgrube auf eine sehr empfindliche Nervenzone drückt. In einigen Fällen ist es zielführen, vor dem Zahnarztbesuch einen Osteopathen zu konsultieren.

Erste Symptome einer cranionmandibulären Dysfunktion

Besonders zur nachtschlafenden Zeit knirschen viele Menschen unbewusst mit den Zähnen. Beim Aufwachen spüren Betroffene ein Druckgefühl im Bereich der Schläfen oder klagen über Schmerzen der Kaumuskeln. In der Osteopathie kommt die craniomandibuläre Dysfunktion zur Sprache, wenn Kiefergelenksschädigungen, akute Schmerzen im Rückenbereich, starker Kopfschmerz oder Schwindel vorliegen. Ein verspannter Nacken sowie Rücken sind weitere Anzeichen für eine CMD.

Diagnose durch Osteopathie

Eine Bruximus-Schiene kann die Zähne vor weiteren Schäden schützen, sie kann aber auch einen Einfluss auf die Haltung des Patienten haben. Bei nervenbedingtem Zähneknirschen ist es entscheidend, einen ärztlichen Osteopathen zu konsultieren, bevor der Betroffene eine Bruximus-Schiene anfertigen lässt. Eine nicht diagnostizierte Blockierung der Halswirbelsäule kann nämlich den Erfolg der Schienenbehandlung gefährden. In so einem Fall wird unter Umständen erst eine osteopathische manipulative Therapie (OMT) durchgeführt. Mittels einer Ultraschalldiagnostik der Wirbelarterie wird überprüft, ob die Wirbelarterie, die das Kleinhirn mit Blut versorgt, eine Vorschädigung aufweist. Ärztliche Osteopathen werden entsprechend geschult, um mittels Ultraschall die Arterie zu untersuchen und Komplikationen beim Einsatz einer Bruximus-Schiene zu vermeiden.

Zusammenarbeit von Osteopath und Zahnarzt fördern

Die Symptome und Nachfolgeerscheinungen einer craniomandibulären Dysfunktion lassen sich nur durch die Zusammenarbeit von Osteopathen und Zahnärzten erfolgreich behandeln. Deshalb wäre eine wissenschaftliche Leitlinie für die Behandlung wünschenswert, um beide Kompetenzbereiche zusammenzuführen und von einer gemeinsam ausgearbeiteten Arbeitsanleitung zu profitieren. So sollen beispielsweise Zahnumstellungen als primäre Behandlungsmethode vermieden werden. Durch Füllungen höher gestellte oder auch abgeschliffene Zähne erhöhen das Risiko, den Zähnen dauerhaft Schaden zuzufügen. Besser sind dagegen Therapiemethoden, die Betroffene dabei unterstützen, ihren Stress nachhaltig abzubauen.

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