Artikel 11/12/2012

Sexsucht - Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten

null Jochen Rögelein Heilpraktiker für Psychotherapie
null Jochen Rögelein
Heilpraktiker für Psychotherapie
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Bei der Sexsucht handelt es sich ursächlich nicht um ein frühkindliches Trauma oder mangelhaften Körperkontakt mit der Mutter o.ä. Sie ist ein Phänomen des sexuell reifenden oder auch bereits gereiften Menschen.

Ich gehöre zu den Therapeuten, die sich bereits davon verabschiedet haben, psychische Probleme des erwachsenen Menschen immer in der Kindheit als Trauma zu suchen, auch wenn Psychoanalytiker das natürlich anders sehen. Denn diese Sichtweise nimmt dem Ratsuchenden die Möglichkeit, in die eigene gegenwärtige Verantwortung zu kommen und auch die Fähigkeit, lösungsorientiert in die eigenen Kompetenzen zu wachsen.

Der Kontext, in dem die Sexsucht auftritt, ist üblicherweise gekennzeichnet von innerer Leere, oft in Folge eines sog. Burn-out oder auch einer Depression. Bei sehr jungen Männern ohne sexuelle Erfahrung handelt es sich ursächlich auch um Versagensängste vor dem ersten Mal, z. B. durch Gruppendruck und sehr häufig mit sehr starkem Pornokonsum. Die Sexsucht ist also ein Symptom wie andere auch, sie wird aber von den Medien immer noch als etwas Besonderes herausgestellt.

Sie unterscheidet sich von der klassischen Promiskuität dadurch, dass hier keine Lust und keine Befriedigung mehr erlebt werden können und daher auch sehr gerne Drogen, Medikamente, Hilfsmittel aller Art, aber auch ausgefallene sexuelle Praktiken wie SM oder Fetischverhalten genutzt werden, um ein Erleben herbei zu führen, das aber nicht anhält und v.a. keine Lösung für das Kernproblem der inneren Leere darstellt.

Die wohl verbreiteste Form der Sexsucht dürfte die Internet-Porno-Sucht oder Masturbationssucht sein, weil Pornografie inzwischen ja überall und kostenfrei verfügbar ist. In jedem Fall ist der Kontrollverlust kennzeichnend und verantwortlich für den Verlust der Lebensqualität.

Den Betroffenen kann sehr gut geholfen werden, z. B. mit Systemischer Sexualtherapie auch als Kurzzeitherapie. Die Klienten lernen dabei, wieder zu einer erlebbaren sexuellen Lust und Befriedigung zu finden. Psychoanalyse ist sicher nicht geeignet in der Behandlung.

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