Das lästige Stechen unterhalb des Brustkorbs. Bei Ausdauerbelastungen tritt es oft links, manchmal rechts oder sogar beidseitig auf. Seitenstechen ist nach wie vor eines der großen Rätsel unseres Körpers. Trotz aktueller Studien konnte noch keine schlüssige Erklärung für ihr Auftreten gefunden werden.
Vielmehr ranken sich Mythen um dieses Thema, denn da der Schmerz nur bei Anstrengung auftritt und bei Erleichterung sofort wieder abklingt, ist es schwierig, die Ursache zu erforschen
Falsches Atmen soll der Grund für die schmerzhaften Stiche sein. Durch die sportliche Belastung könne es einerseits zu vertiefter und zeitgleich unregelmäßiger Atmung kommen. Dabei würden die unteren Lungenabschnitte nicht vollständig belüftet, was zu den Schmerzen führe. Diese Idee wird von den meisten Experten für falsch erklärt. Wir atmen schließlich durchweg, sodass das Zwerchfell einer der am besten trainierten Muskeln unseres Körpers ist. Soll er von ein bisschen Sport überlastet sein?
Eine weitere Ursache in Verbindung mit der Atmung könnte sein, dass es durch eine hohe Belastung zu einer verkürzten Ausatemphase kommt, was dazu führt, dass das Zwerchfell nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Für diese Ursache würde der Fakt sprechen, dass eine tiefe Bauchatmung dabei hilft, die Seitenstiche wieder loszuwerden.
Eine andere Theorie geht davon aus, dass die Haltung der Auslöser für die Seitenstiche sein soll. Ein Hohlkreuz, hängende Schultern oder ein Rundrücken sollen Schuld an den Schmerzen in den Flanken sein. Grund dafür sei der durch die Fehlstellung entstehende Druck auf die Organe, der die Reduktion des Platzes im Bauchraum zur Folge hat. Die Organoberfächen sind sehr empfindlich und reagieren bei zunehmender Belastung (Druck, Zug) mit Schmerz.
Auch Blähungen können zum Auftreten von Seitenstechen führen. Denn durch den Raum fordernden Prozess der Luft bleibt nicht genügend Platz, um tief und gleichmäßig zu atmen. Diese Theorie könnte durch den Fakt bestärkt werden, dass es bei Auftreten von Seitenstichen hilft, wenn man die Arme nach oben streckt.
Mit vollem Magen einer sportlichen Betätigung nachzugehen ist in vielerlei Hinsicht nicht die beste Idee. Beim Sport benötigen die Muskeln vermehrt Blut, sodass eine schwerpunktmäßige Umverteilung stattfindet. Die Verdauungsorgane werden also weniger gut durchblutet. Nun benötigt der Magen-Darm-Trakt für die Verdauung notwendigerweise vermehrt sauerstoffreiches Blut. Ein Interessenkonflikt zweier Systeme.
Wenn nun die Verdauungsorgane weniger gut mit Nährstoffen versorgt werden, ziehen sich die sehr empfindlichen Organhüllen von Niere und Milz zusammen, sodass zusätzlich auch noch das Fasziengewebe gereizt wird. Diese Zugwirkungen sind als auslösender Faktor für die Symptome des Seitenstechens denkbar.
Eine plötzlich stark erhöhte Durchblutung kann zum Dehnungsschmerz von Leber und Milz führen. Beide Organhüllen sind, wie schon beschrieben, sehr schmerzempfindlich. Kommt es nun durch den erhöhten Blutstrom zur Dehnung der Hüllen, entsteht ein ziehender und stechender Schmerz an den Stellen. Eben die bekannten Symptome des Seitenstechens.
Um das Auftreten von Seitenstechen möglichst zu verhindern, sollten folgende Maßnahmen beachtet werden:
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