Team jameda
Schwindel ist ein Gefühl. Wie auch der Schmerz ist dieses Gefühl nicht messbar. Schwindel kann - muss aber nicht - zusammen mit Gleichgewichtsstörungen auftreten. Gleichgewichtsstörungem sind äußerlich sichtbare körperliche Erscheinungen - im medizinischen Sprachgebrauch: Symptome -, z.B., wenn ein Betrunkener über den Bürgersteig wankt.
Schwindel ist ein häufiges Problem: 20% der Menschen < 65 Jahren und 30% der Menschen > 65 Jahre leiden an Schwindel. Immerhin 46% der älteren Menschen mit Schwindel berichten von Stürzen und/oder Ohnmachtsanfällen. Dies verdeutlich die enorme Bedeutung des Schwindels insbesondere im höheren Alter.
Drei Sinne benötigt der Mensch um das Gleichgewicht zu halten: das Gleichgewichtsorgan neben dem Innenohr, das Auge (Informationen zur Orientierung im Raum) und die Körperwahrnehmung (Tast- und Tiefensinn/Wahrnehmungsrezeptoren, etc.). Ist einer dieser Sinne gestört, bzw. ist die Koordination der Sinne gestört kann Schwindel auftreten. Unterschieden wird Drehschwindel (‘wie im Karusell’) vom Schwankschwindel (‘wie betrunken’).
Ein sekundlang anhaltender Drehschwindel bei Lagewechsel des Kopfes (paroxysmaler Lagerungsschwindel) ist die häufigste Schwindelform und durch zu erlernende Lagerungsübungenr gut zu behandeln.
Ein Drehschwindel der mit Ohrgeräuschen und/oder Hörminderung einhergeht ist verdächtig für einen Morbus Meniere und kann medikamentös behandelt werden.
Häufig leiden Patienten auch an einem Schwankschwindel mit attackenartiger Fallangst. Das Gefühl einer Stand- und Gangunsicherheit ist häufig durch typische Situationen (Autofahren, Überqueren von Brücken, Treppensteigen, leere Räume oder bestimmte soziale Anforderungen) ausgelöst. In diesem Fall liegt wahrscheinlich ein sogenannter phobischer Schwankschwindel vor.
Neben diesen eher häufigeren Schwindelformen gibt es viele weitere Ursachen für Schwindelerkrankungen.
Neben einer HNO-und neurologisch-ärztlichen Untersuchung ist immer auch eine internistisch-kardiologische Untersuchung bei unklarem Schwindel notwendig.
Jede Erkrankung die zu einer Minderdurchblutung im Gehirn und den entsprechenden Gleichgewichtszentren führt kann Schwindel auslösen z.B. Herz-Rhythmusstörungen, Blutdruckentgleisungen, Herzschwäche, Kreislaufschwäche. Insbesondere auch ein Ohnmachtsgefühl mit aufsteigendem Unwohlsein und Schwarzwerden vor den Augen ist teilweise schwer von einer Schwindelsymptomatik zu unterscheiden. Das Ohmachstgefühl ist häufig durch eine (eher harmlose) Fehlregulation des Blutkreislaufs (z.B. Blutdruckabfall nach schnellem Aufstehen) verursacht, es kann aber auch eine ernste Herz-Kreislauferkrankung dahinter stehen.
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