In diesem Ratgeber geht es um die Schulterluxation, die Operation einer ausgekugelten Schulter, und die Fragen: Welche Indikation zeigt eine frühzeitige operative Intervention an und wie läuft sie ab?
Kommt es bei der erstmaligen Schulterluxation zu erheblichen knöchernen Verletzungen oder ausgedehnten Defekten der Rotatorenmanschette bei älteren Patienten, besteht die Indikation zur frühzeitigen operativen Intervention.
Hier geht es darum, wenn möglich in arthroskopisch-minimalinvasiver Technik, die ursprüngliche Anatomie wieder bestmöglich herzustellen.
Darüber hinaus besteht die Notwendigkeit einer chirurgischen Gelenkstabilisation bei Patienten, bei denen das Schultergelenk nach dem ersten Ereignis wiederholt auskugelt, also instabil bleibt.
In dieser Situation ist die Auswahl des richtigen operativen Verfahrens entscheidend für den langfristigem Erfolg.
Die arthroskopische Bankart-OP dauert 45-80 Minuten, je nach Ausdehnung der Schädigung und Erfahrung des Operateurs. Die Knochen-Transfer-Operationen sind in arthroskopischer Technik in der Regel deutlich zeitaufwändiger. Offen chirurgisch lassen sie sich je nach Erfahrung des Operateurs in 60-120 Minuten bewerkstelligen.
Nach arthroskopischer Bankart-OP ist es für die Dauer von sechs Wochen zwingend notwendig, in der Nacht eine Bandage zu tragen, um eine zu weite Außendrehung des Schultergelenkes sicher zu vermeiden. Tagsüber darf das Schultergelenk in bestimmten Grenzen auch aktiv belastet werden. Je nach Ausdehnung der Rekonstruktion sollte freies Arm-Pendeln vermieden werden.
Wird der Knochentransfer vom Becken im arthroskopischen Verfahren bewerkstelligt, kann auf eine Rückstellung in der Nacht verzichtet werden. Nach offenem Zugang macht die notwendige sichere Heilung des Zugangsweges eine sechswöchige Protektion in der Nacht notwendig.
Wird der Korakoid-Transfer mit einem schonenden „Muskel-Split“-Verfahren unter Verwendung von zwei stabilen Schrauben durchgeführt, kann ebenfalls auf die Verwendung einer 6-wöchigen Orthesen-Behandlung in der Nacht verzichtet werden.
Wichtig für die Nachbehandlung bei allen Verfahren ist die frühzeitige unterstützende Physiotherapie zur Wiedererlangung der möglichen beziehungsweise erlaubten Beweglichkeit und zum möglichst suffizienten Erhalt der Muskulatur.
Nach sechs Wochen tritt ein systematisches Muskelaufbautraining in den Vordergrund. Sportart spezifisches Training ist je nach Sportart in der Regel ab dem vierten Monat nach OP wieder möglich, bei manchen Sportarten früher. Kontaktsportarten und Risikosportarten sollten nicht vor dem siebten Monat nach der OP wieder aufgenommen werden.
Die Veröffentlichung dieser Inhalte durch jameda GmbH erfolgt mit ausdrücklicher Genehmigung der Autoren. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung der jeweiligen Autoren.
Die Inhalte der Experten Ratgeber ersetzen nicht die Konsultation von medizinischen Spezialisten. Wir empfehlen Ihnen dringend, bei Fragen zu Ihrer Gesundheit oder medizinischen Behandlung stets eine qualifizierte medizinische Fachperson zu konsultieren. Der Inhalt dieser Seite sowie die Texte, Grafiken, Bilder und sonstigen Materialien dienen ausschließlich Informationszwecken und ersetzen keine gesundheitlichen Diagnosen oder Behandlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Meinungen, Schlussfolgerungen oder sonstige Informationen in den von Dritten verfassten Inhalten ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors darstellen und nicht notwendigerweise von jameda GmbH gebilligt werden. Wenn die jameda GmbH feststellt oder von anderen darauf hingewiesen wird, dass ein konkreter Inhalt eine zivil- oder strafrechtliche Verantwortlichkeit auslöst, wird sie die Inhalte prüfen und behält sich das Recht vor, diese zu entfernen. Eigene Inhalte auf unserer Website werden regelmäßig sorgfältig geprüft. Wir bemühen uns stets, unser Informationsangebot vollständig, inhaltlich richtig und aktuell anzubieten. Das Auftreten von Fehlern ist dennoch möglich, daher kann eine Garantie für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität nicht übernommen werden. Korrekturen oder Hinweise senden Sie bitte an experten-ratgeber@jameda.de.