Team jameda
Experten gehen davon aus, dass fast 30 Prozent aller Deutschen im Laufe ihres Lebens mindestens einmal unter den sogenannten Krampfadern leiden. Frauen sind dabei deutlich öfter von der Erkrankung betroffen als Männer. Für die Betroffenen sind die unschönen Krampfadern häufig zuerst nur ein kosmetisches Problem, spätestens, wenn Beschwerden wie schwere und geschwollene Beine oder ein Juckreiz auftreten, sollte aber ein spezialisierter Facharzt aufgesucht werden, um Komplikationen wie Venenentzündungen vorzubeugen.
Schonende Laser- oder Radiowellentherapie
Früher musste zur Behandlung einer Krampfader meist die komplette Vene entfernt werden. Zusätzlich mussten die Patienten nach dem Eingriff noch mehrere Wochen Kompressionsstrümpfe tragen. Dank des medizinischen Fortschritts steht heute, neben den nach wie vor gängigen Standardmethoden wie Stripping, Crossektomie und Mini-Phlebektomie, eine große Zahl moderner und schonender Verfahren zur Verfügung. Hervorzuheben ist hier unter anderem die Laser- bzw. Radiowellentherapie: Bei dieser modernen und schonenden Methode wird über einen sehr kleinen Schnitt im Knöchel- oder Unterschenkelbereich eine schmale Sonde in die Stammvene eingeführt und nach oben bis in die Kniekehle oder die Leiste vorgeschoben. Wenn die Sonde an der richtigen Stelle angekommen ist, wird die Spitze entweder mithilfe eines Laserlichts oder durch Radiowellen erhitzt. Durch die Erhitzung verklebt beim Zurückziehen der Sonde die Veneninnenwand, die Krampfader verschließt sich und wird im Verlauf einiger Wochen vom Körper abgebaut. Für Patienten ergibt sich dadurch der Vorteil, dass nur ein minimaler Hautschnitt erforderlich ist. So entstehen keine großen Wunden, das Infektionsrisiko ist äußerst gering und der Schnitt kann sehr schnell verheilen. Auch kann die Behandlung sehr gut im Rahmen eines ambulanten Eingriffs erfolgen. Hier können sich die Patienten nach der Operation zu Hause erholen und schon am Tag danach wieder den gewohnten Alltagsaktivitäten nachgehen.
Vorteile der Schaumverödung
Ein weiteres modernes und schonendes Verfahren zur Behandlung von Krampfadern ist die sogenannte Schaumverödung. Bei diesem Verfahren wird ein Medikament über eine dünne Injektionsnadel direkt in die betroffene Krampfader gespritzt. Durch das Medikament entsteht eine Entzündungsreaktion, die ebenfalls zu einer Verklebung der Venenwände führt. Auch bei diesem Verfahren wird die so verschlossene Krampfader nach einigen Wochen vom Körper selbst abgebaut.
Kompressionsstrümpfe müssen nur kurz getragen werden
Während früher nach einem Eingriff für mehrere Wochen Kompressionsstrümpfe getragen werden mussten, ist das bei den modernen, schonenden Verfahren wie Schaumverödung oder Laser- bzw. Radiowellentherapie nicht der Fall. Hier werden die Kompressionsstrümpfe maximal für die Dauer von zwei Wochen benötigt. Bei der Schaumverödung in der Regel sogar nur fünf Tage.
Welche Behandlungsmethode letztendlich gewählt wird, muss von dem jeweiligen Krankheitsbild und der Verfassung des Patienten abhängig gemacht werden. In der Regel entscheiden Arzt und Patient nach einer ausführlichen Untersuchung und einem intensiven Gespräch gemeinsam, ob für den Patienten eine der modernen Methoden infrage kommt oder ob doch eine der herkömmlichen Methoden zum besten Ergebnis führt.
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