Artikel 18/02/2016

„Er hat überhaupt nicht gebohrt!“ – eine innovative Kariesbehandlung ohne Bohren

Dr. med. dent. Heiko Wolf Zahnarzt
Dr. med. dent. Heiko Wolf
Zahnarzt
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Manche von Ihnen erinnern sich vielleicht noch an einen berühmten Werbespot für Zahnpasta aus den 1970er Jahren. Darin heißt es nach einem Zahnarztbesuch: „Er hat überhaupt nicht gebohrt!“ Dieser Satz erhält heute eine neue Bedeutung.

Eine innovative Kariesbehandlung kommt ganz ohne Bohren und ohne Zahnsubstanzverlust aus. Vorausgesetzt, die Karies wird frühzeitig - also im Anfangsstadium - erkannt und behandelt.

Bei der Vorbeugung von Karies spielen verschiedene Faktoren eine Rolle:

Gesunde Ernährung, sorgfältige Mundhygiene, die professionelle, regelmäßige Zahnreinigung in einer Zahnarztpraxis, die Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt; aber auch die Fluoridierung der Zähne.

Alles dient dem Zahnerhalt. Ziel der regelmäßigen Vorsorge ist es, Karies frühzeitig zu erkennen und auf neuartige Weise zu behandeln. Die sogenannte Kariesinfiltration ist eine innovative Methode, um beginnende Karies ohne schmerzhaftes Bohren zu stoppen und gesunde Zahnsubstanz zu erhalten, welche fru?her durch den Bohrer geschädigt wurde.

Der Behandlungsprozess

Zu Beginn der Behandlung bereitet der Zahnarzt bzw. die Zahnärztin zunächst die erkrankte Zahnoberfläche mittels eines speziellen Gels vor.

Ziel ist, das poröse Kariesgewebe optimal zu erreichen und zu entfernen. Das Gel wird anschließend abgespült. Schließlich wird ein spezielles Kunststoffmaterial aufgetragen, mit welchem sich der Zahn quasi 'vollsaugt“.

Die Oberfläche wird wieder versiegelt. Abschließend erfolgt die Aushärtung und Abdichtung mittels UV-Licht. Der Zahn ist jetzt frei von Karies-Bakterien, außerdem ist er fest und robust. Die Behandlung dauert circa 20 Minuten.

Die neuartige Behandlung bei beginnender Karies

Karies im Anfangsstadium - sowohl in den Zahnzwischenräumen als auch auf den sogenannten Glattflächen - lässt sich sehr gut mit der neuen Methode behandeln.

Hier kommt also ein Bohrer nicht zum Einsatz. Auch bei Karies, welche durch kieferorthopädische Multibandbehandlungen im Bereich der Brackets entsteht, kann mit Hilfe dieser Methode erfolgreich behandelt werden.

Beste Voraussetzung, um Karies frühzeitig zu erkennen, ist die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt bzw. bei der Zahnärztin. Bei fortgeschrittener Karies kommen in der Regel herkömmliche Behandlungsmethoden zum Einsatz.

Eine schmerzfreie Behandlungsmethode

Die Kariesinfiltration ermöglicht eine schmerzfreie Behandlung ohne Bohren und ohne Betäubungsspritze. Um die Methode in den Zahnzwischenräumen anzuwenden, separiert der behandelnde Zahnarzt bzw. die behandelnde Zahnärztin lediglich die Zähne leicht mit einem Separiergummi. Hierbei kann ein leichtes Druckgefühl entstehen.

Studien zeigen, dass der Patient/ die Patientin so gut wie keine Schmerzen bei der Behandlung empfinden. Das heißt konkret: Schmerzfreiheit - auch ohne Betäubung.

Die Vorteile der neuartigen Methode auf einen Blick:

  • Das Bohren entfällt bei beginnender Karies.

  • Die Zahnsubstanz wird erhalten.

  • Die Lebenserwartung des Zahnes wird erhöht.

  • Die Behandlungsdauer wird verkürzt, in der Regel reicht nur eine Sitzung.

Mehr Informationen u.a. zum Thema „Innovative Kariesbehandlung“ erhalten Sie bei Ihrem Zahnarzt.

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