Team jameda
Fast jeder zweite Erwachsene hat gelegentlich Beschwerden im Bereich des Enddarmes, die meist oft über einen langen Zeitraum ignoriert werden. Der Facharzt der Proktologie wird vielfach erst nach einer langen Leidenszeit aufgesucht.
Häufige Ursache für einen akuten Schmerz im Enddarmbereich sind Einrisse, die so genannten Analfissuren. Diese Afterrisse stellen eine akute oder chronische Wunde dar. Ursache für diese Einrisse sind meist mechanische Irritationen wie zu harter Stuhlgang. Eine akute Analfissur lässt sich mit konservativen Mitteln wie Salben behandeln. Chronische, bereits über mehrere Wochen und Monate bestehende Analrisse, erfordern meist eine Operation, auch um mögliche Komplikationen wie Analfisteln, Abszesse oder eine Schädigung des Schließmuskels abzuwenden.
Typische Beschwerden für diese Analfissuren sind starke Schmerzen beim Stuhlgang mit Blutungen. Diese Schmerzen können bis zu mehreren Stunden nach dem Stuhlgang bestehen. Wenn diese wiederkehrenden Beschwerden über ängere Zeit andauern, führt dies durch das unbewusste dauerhafte schmerzbedingte Zukneifen des Schließmuskels zu einer ständigen Anspannung dieser Muskulatur. Durch diesen ständigen Druck kommt es dadurch auch bei normalem Stuhlgang zu einer deutlich erhöhten Belastung der Enddarmschleimhaut, wodurch eine spontane Abheilung fast unmöglich erscheint.
Das Erkennen der eher äußerlich liegenden Fissur ist für den Facharzt relativ einfach. Jedoch kann in seltenen Fällen auch eine tiefer führende Fistel liegen, die vor einer möglicherweise notwendigen Operation ausgeschlossen werden sollte. Meist ist jedoch zunächst ein konservativer Ansatz mit speziellen Salben und der Aufklärung über die Notwendigkeit des Entspannens der Schließmuskulatur schon zielführend. Wird dieser Schmerzkreislauf nicht durchbrochen, so entsteht aus der akuten Fissur eine chronische Analfissur. Diese kann bei längerem Bestehen so weit fortschreiten, dass der Schließmuskel geschädigt wird.
Die Operation eines solchen chronischen Einrisses der Enddarmregion kann ambulant oder stationär im Krankenhaus erfolgen. Sinnvoll ist die Durchführung in Allgemein- oder Regionalanästhesie. Eine ausschließliche örtliche Betäubung ist bei der Operation einer Analfissur nicht empfehlenswert. Im Rahmen der Operation wird die geschädigte entzündliche Haut mit dem Einriss ausgeschnitten und von der Schließmuskulatur abpräpariert. Die früher empfohlene teilweise Spaltung der Muskulatur ist nur noch in seltenen Ausnahmefällen erforderlich, weil durch die Schonung der Muskulatur das Risiko einer späteren Schließmuskelschwäche minimiert wird.
Beschwerden oder Blutungen im Bereich des Enddarmes, die nicht innerhalb weniger Wochen verschwinden, sollten unbedingt bei einem Facharzt mit proktologischem Scherpunkt vorgestellt werden. Dieser kann im Rahmen einer Enddarmspiegelung eine sichere Diagnose stellen und die erforderliche Behandlung planen.
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