Die Überdruckbeatmung gilt als Goldstandard in der Therapie der obstruktiven Schlafapnoe. Besonders wenn der Patient damit nicht zurecht kommt, ist eine gründliche Diagnostik wichtig, um eine gute alternative Therapie anbieten zu können.
Schlafapnoe-Betroffene werden meist im Rahmen einer Polysomnografie zwei Nächte im Schlaflabor untersucht. In der ersten Nacht werden die Analyse-Ergebnisse der vorausgegangenen Untersuchung hervorgehoben und um weitere Messdaten wie z.B. Muskelspannung (EMG), Augenbewegung (EOG), Körperlage oder Beinbewegungen ergänzt.
In der zweiten Nacht wird bereits mit der Therapie begonnen. Der Patient erhält eine Überdruckbeatmung mittels CPAP, die auf seine individuellen Bedürfnisse angepasst wird. Auf Basis der Ergebnisse der ersten Untersuchungsnacht wird der geeignete Maskentyp und der korrekte Beatmungsdruck ausgewählt.
Die Überdruckbeatmungstherapie tolerieren nicht alle Patienten gleichermaßen. Etwa 30-35% der Betroffenen lehnen die Maske ab. Die Hauptgründe
Diese Patienten wenden sich auf der Suche nach alternativen Therapieformen an ihre Ärzte. In diesen Fällen empfiehlt sich zunächst eine umfangreiche Ursachenerforschung, um eine zielgerichtete Alternativtherapie ansetzen zu können. Dafür haben sich insbesondere zwei Verfahren durchgesetzt:
Zusammen mit einem Narkosearzt wird der Patient bei dieser Untersuchung medikamentös in einen Dämmerschlaf versetzt. Die exakte Steuerung der Schlaftiefe kann mit Hilfe der Hirnströme im EEG erfasst werden. Neben der Traumschlafphase, dem sogenannten REM-Schlaf, der sich nicht künstlich erzeugen lässt, sind insbesondere die Schlafphasen N2 und N3 von Bedeutung. Die Grundspannung der Muskulatur sinkt in diesen beiden Schlafstadien besonders stark ab.
Bei der Untersuchung mit einem Videonasopharyngoskop und einem Mikrofon werden die Vibrationen des Zungengrunds, des Gaumensegels, des Kehldeckels und des Kehlkopfs sowie die Schnarchgeräusche selbst aufgezeichnet. Bei einem Schlafapnoesyndrom kann beobachtet werden, wie sich die oberen Atemwege verhalten.
Die EEG-gesteuerte Kontrolle der Schlaftiefe verhindert eine zu tiefe Narkose. Sie würde die Muskelspannung vollständig herabsetzen. In diesem Fall würde die Messung verfälscht und damit wertlos werden. Neben der Ursachenerforschung bei obstruktiver Schlafapnoe wird die Schlafendoskopie insbesondere auch eingesetzt, um den Ursachen des Schnarchens auf den Grund zu gehen.
Bei Verdacht auf funktionelle Engpässe der oberen Atemwege haben sich zur Analyse der Ursachen bildgebende Untersuchungsverfahren durchgesetzt. Mit Hilfe eines Computertomographen oder DVT-Geräts werden Röntgenbilder der oberen Atemwege angefertigt.
Anhand der äußerst detaillierten Bilder führt der Arzt eine Atemwegsanalyse durch. Dabei werden der Durchmesser der oberen Atemwege bis ins Detail vermessen und die maximal mögliche Luftdurchflussmenge der oberen Atemwege ermittelt. Durch diese Untersuchungsergebnisse lassen sich die Ursachen der Verengung der oberen Atemwege genau identifizieren.
Sehr häufig ist die Rücklage eines oder beider Kiefer für die Einengung der oberen Atemwege verantwortlich. Liegt der Oberkiefer zurück, liegt meist auch das Gaumenzäpfchen zu weit im Rachen. Bei einer Unterkieferrücklage verengt sich der Abstand zwischen dem Zungengrund und der Rachenhinterwand. Die genannten bildgebenden Untersuchungsverfahren sind besonders geeignet, um anatomisch bedingte Fehlpositionierungen der Kiefer zu erkennen.
Beide Untersuchungsmethoden haben sich zur Ursachenerforschung der nächtlichen Atemaussetzer als zweckmäßig erwiesen. Nur wenn die Ursachen ermittelt werden, ist es möglich, dem Betroffenen die wirksamste alternative Schlafapnoe-Therapie zu empfehlen. Somit können zielgerichtete Maßnahmen ergriffen und gleichzeitig unnötige Prozeduren vermieden werden.
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