Artikel 30/04/2017

Karies, Zahnlockerungen, Rezidive: Auch Zahnspangen haben Risiken und Nebenwirkungen

Team jameda
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Welche Auswirkungen und Komplikationen sich durch eine kieferorthopädische Behandlung ergeben können und wie man ihnen begegnet, erklärt die jameda Gesundheitsredaktion in diesem Gesundheitstipp.

Die Basisvoraussetzung für eine Zahnspange muss stimmen

Das Tragen einer Zahnspange ist ein ernstzunehmender kieferorthopädischer Eingriff, der sich über mehrere Jahre hinzieht. Grundvorrausetzung für eine feste oder lose Spange sind eine intakte Zahn- und Mundgesundheit. Probleme wie Karies, Zahnfleischerkrankungen und lockere Zähne müssen vor dem Anpassen der Spange beseitigt werden. Der Patient muss viel Geduld und Motivation zu einer gründlichen Mundhygiene mitbringen, damit die Behandlung erfolgreich ist. Dennoch kann es wie bei jedem medizinischen Eingriff es auch bei Zahnspangen zu Nebenwirkungen und Komplikationen kommen.

Schmerzen, Ziehen, Druckgefühl

Nach dem Einsetzen bzw. Nachstellen der Zahnspange sind Ziehen, Druckgefühl oder Schmerzen im Kiefer nicht selten. Auch das Zahnfleisch kann durch den Eingriff oder die Apparatur gereizt sein. Diese Beschwerden legen sich aber in der Regel nach ein bis zwei Tagen. Patienten sollten in dieser Zeit kühle und weiche Lebensmittel bevorzugen. Mit Zahnspangenwachs kann man spitze Drähte und scharfe Kanten abpolstern.

Karies, Entkalkungen, Zahnfleischentzündung

Karies, seine Vorstufe, die sogenannte Entkalkung, und Zahnfleischentzündungen werden meist durch eine unzureichende Mundhygiene und die eingeschränkte Selbstreinigung durch den behinderten Speichelfluss hervorgerufen. Speisereste lagern sich vor allem unmittelbar neben den festangebrachten Brackets einer festen Zahnspange an. Weitere Stellen sind am Zahnfleischsaum und zwischen den Zähnen. Hier ist der regelmäßige Einsatz von Zahnbürste, Zahnseide, Zwischenraumbürstchen und fluoridhaltigen Zahnspülungen gefragt. Der Kieferorthopäde reinigt zwar während der Behandlung regelmäßig die Zähne, man sollte aber auch die halbjährliche Kontrolle beim Hauszahnarzt wahrnehmen.

Zahnfleischrückgang

Das Zahnfleisch zieht sich zurück, wenn es fortwährend entzündet ist oder lange mit einer zu harten Bürste und gegen die Wuchsrichtung geputzt wird. Soll durch die Spange ein zu enger Zahnbogen geweitet werden, ohne dass ein Zahn durch Ziehen geopfert wird, kann sich das Zahnfleisch stärker spannen und dadurch am Zahnhals abwärts wandern.

Zahnlockerung

Durch den Druck der Spange werden die Zähne kontinuierlich verschoben, jedoch ohne dass sie sich völlig aus dem Zahnbett lösen. Ist die Behandlung abgeschlossen, stabilisiert sich ihre neue Lage dank eines Retainers.

Wurzelresorption

Bei einer Wurzelresorption wird Zahnsubstanz im Bereich der Wurzel abgebaut. Ursache dafür können z.B. Parodontitis, Kieferknochenverletzungen, Zysten und Tumore sein, aber auch medizinische Eingriffe, wie internes Bleaching und Zahnspangen. Dadurch ausgelöste Zahnlockerungen und Zahnverlust während einer kieferorthopädischen Behandlung sind jedoch äußerst selten.

Rezidive

Verschieben sich die Zähne während oder nach der kieferorthopädischen Behandlung wieder in die alte Position, liegt dies entweder an der ungenügenden Mitarbeit des Patienten beim Tragen der losen Spange oder des losen Retainers. Daher raten Kieferorthopäden oft zu festen Apparaturen, um den Erfolg der Behandlung zu unterstützen.

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