Team jameda
In Deutschland sind weit über 100.000 Arzneimittel zugelassen. In der täglichen Praxis verwendet ein Arzt nur einen geringen Teil davon. Im Wesentlichen sind das, je nach Fachrichtung, einige Dutzend Medikamente, von denen der Arzt die Wirkung und Nebenwirkung genau kennt. Man muss sich vorstellen, das auch der Arzt ein Vertrauen in verschiedene Medikamente entwickelt. Er weiß, welchen Therapieerfolg man damit erreichen kann.
Die Rabattverträge der Krankenkassen erzeugen dabei eine Unsicherheit. Will der Arzt genau das ‘eine’ Medikament verordnen, kann er das durchsetzen. Der zwangsweise Austausch der Verordnung durch den Apotheker entfällt dann. Allerdings kann sich der Arzt anschließend mit großer Sicherheit auf einen Regress einstellen. In einem solchen Fall würde er, meist wegen angeblich unwirtschaftlicher Verordnungsweise, von den Krankenkassen später zur Kasse gebeten werden.
Abgesehen von der Tatsache, das gleiche Wirkstoffe in unterschiedlicher Zubereitungsform gelegentlich nur die (gefühlte) Hälfte der Wirksamkeit entfalten, kann es auch von Patientenseite ausgehend zu fatalen Problemen kommen: Beispielsweise kann es Verwechselungen geben, die gewohnte Einnahmeroutine kann sich ändern, andere Hilfsstoffe können neue Nebenwirkungen auslösen usw.
Man stelle sich vor, man sei 80 Jahre alt und die Augen spielen nicht mehr so mit. Der Doktor verschreibt 6 Dauermedikamente, die jetzt alle ausgetauscht werden. Und das zum wiederholten Mal, denn durch die Rabattverträge tauchen immer wieder andere Hersteller auf. Da dürfte die Umstellung nicht leicht fallen.
Möglicherweise entgleist der gut eingestellte Bluthochdruck und der Diabetes gleichzeitig. Das führt mindestens zu weiteren Arztbesuchen.
Die Krankenkasse stört das nicht wirklich, da der Arzt für den wiederholten Besuch im gleichen Quartal sowieso meist nichts in Rechnung stellen kann.
Kostendruck hin oder her – man gewinnt den Eindruck, dass die Krankenkassen ihr wahres Gesicht immer mehr zeigen. Die teure Werbung hält eben nicht immer, was sie verspricht.
Wenn es dem Arzt dann vielleicht auch noch irgendwann egal sein muss, wie es Ihnen geht, dann ist ein gesetztes Ziel bald erreicht, was immer das auch sein mag.
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