Artikel 09/10/2024

Die Bedeutung psychotherapeutischer Hilfe und Stressregulation bei chronischen Erkrankungen

M.Sc. Anja Hirth Psychologe, Heilpraktiker für Psychotherapie
M.Sc. Anja Hirth
Psychologe, Heilpraktiker für Psychotherapie

Chronische Erkrankungen betreffen Millionen von Menschen weltweit und stellen nicht nur eine physische Belastung dar, sondern auch eine immense psychische Herausforderung. Ob es sich um Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, rheumatoide Arthritis oder andere langanhaltende Gesundheitsprobleme handelt, die Auswirkungen gehen oft über körperliche Symptome hinaus. Die psychische Gesundheit spielt eine entscheidende Rolle für das allgemeine Wohlbefinden und die Lebensqualität. Daher ist es von großer Bedeutung, psychotherapeutische Hilfe, Stressregulation und ergänzend die Hypnotherapie in Betracht zu ziehen.

Foto einer Frau, die mit einer Tasse Tee in der Hand vor einem Fenster mit grauer Landschaft sitzt. Stressregulationstechniken wie Achtsamkeit und Entspannungstraining können den Gesundheitszustand positiv beeinflussen, indem sie die Belastung des Körpers reduzieren.

Psychische Belastungen durch chronische Erkrankungen

Die ständige Auseinandersetzung mit einer chronischen Erkrankung kann zu einer Vielzahl von psychischen Problemen führen. Patienten berichten häufig von Ängsten, Depressionen und emotionaler Erschöpfung. Diese Symptome entstehen nicht nur durch die physischen Einschränkungen, die mit der Erkrankung verbunden sind, sondern auch durch den Stress, der aus der Angst vor Verschlechterung, der Ungewissheit über die Zukunft und der Anpassung an eine veränderte Lebenssituation resultiert.

Die emotionale Belastung kann den Heilungsprozess erheblich beeinflussen. Studien zeigen, dass Patienten mit chronischen Erkrankungen, die psychotherapeutische Unterstützung erhalten, oft bessere Ergebnisse erzielen, sowohl in Bezug auf die Krankheitsbewältigung als auch auf die allgemeine Lebensqualität. Eine Meta-Analyse von 2019 ergab, dass psychotherapeutische Interventionen, einschließlich kognitiver Verhaltenstherapie und Hypnotherapie, signifikante Verbesserungen in der Lebensqualität und der psychischen Gesundheit bei Patienten mit chronischen Erkrankungen bieten können (Fitzgerald et al., 2019).

Die Rolle der Stressregulation

Stress ist ein häufiges und oft übersehenes Problem bei chronischen Erkrankungen. Der Körper reagiert auf Stressoren, indem er Hormone wie Adrenalin und Cortisol ausschüttet, die zwar kurzfristig hilfreich sein können, langfristig jedoch zu einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes führen können. Chronischer Stress kann Entzündungen verstärken, das Immunsystem schwächen und den Heilungsprozess behindern.

Hier kommt die Stressregulation ins Spiel. Methoden wie Achtsamkeit, Atemtechniken, Entspannungstraining und körperliche Aktivität sind wesentliche Bestandteile der Stressbewältigung. Diese Techniken helfen, den Körper in einen Zustand der Ruhe zu versetzen, die Herzfrequenz zu senken und die Produktion von Stresshormonen zu reduzieren.

Hypnotherapie als unterstützende Methode

Ein weiterer wertvoller Ansatz zur Unterstützung bei chronischen Erkrankungen ist die Hypnotherapie. Diese Methode nutzt den Zustand der Trance, um den Zugang zum Unterbewusstsein zu erleichtern. In der Hypnotherapie können negative Gedankenmuster und emotionale Blockaden identifiziert und bearbeitet werden. Sie kann helfen, Angstzustände zu lindern, die Schmerzwahrnehmung zu reduzieren und eine tiefere Entspannung zu fördern.

Hypnotherapie kann zudem eine effektive Unterstützung bei der Stressbewältigung sein, indem sie den Patienten lehrt, in belastenden Situationen gelassener zu bleiben. Die Methode fördert ein Gefühl der Kontrolle und Selbstwirksamkeit, was für viele Menschen mit chronischen Erkrankungen entscheidend ist.

Fazit

Die Inanspruchnahme von psychotherapeutischer Hilfe, Stressregulation und Hypnotherapie bei chronischen Erkrankungen ist nicht nur wichtig, sondern kann entscheidend für die Lebensqualität der Betroffenen sein. Durch die Unterstützung in psychischen und emotionalen Belangen können Patienten lernen, besser mit ihrer Erkrankung umzugehen, Stress abzubauen und letztendlich ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu verbessern.

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