Team jameda
Aufgrund einer Frage in diesem Experten-Ratgeber als Reaktion auf meinem letzten Beitrag \’…Wenn ich das früher wüsste! …\’, einer Frage, die ich sehr oft auch in meiner Praxis gestellt bekomme, hier vorerst ein weiterer Beitrag zum Thema \‘Psychosomatisch oder körperlich\’ und, insbesondere in diesem Beitrag - was ist zu tun, wenn Symptome entstehen.
Wenn sich plötzlich intensive Symptome entwickeln, unabhängig von der Art und vom Körperteil, ist die einzig richtige Wahl: Sofort eine ärztliche Hilfe holen! Denn nur der Arzt kann entscheiden, woher die Symptome kommen und die passende Behandlung durchführen.
Die akuten Symptome können unter Umständen auch lebensbedrohlich sein und erfordern dann Sofortmassnahmen! Oder auch wenn man beispielsweise einen akuten Bandscheibenvorfall und starke Schmerzen hat, ist die erste Anlaufstelle selbstverständlich der Orthopäde, der aufgrund seiner diagnostischen Möglichkeiten und Berufserfahrung die erforderliche qualifizierte Behandlung durchführen kann.
Auch wenn ein bestimmtes Symptom durch eine akute psychische Aufregung ausgelöst wurde, also eigentlich psychosomatisch ist, sind oft zunächst rein ärztliche Maßnahmen erforderlich.
In meiner Eigenschaft als Arzt (12 Semester Medizinstudium) und als Psychotherapeut (zusätzliche Qualifikation, die eine jahrelange Aus- und Weiterbildung erfordert) treffe ich dann genau in dieser Reihenfolge die Entscheidungen.
Beispielsweise entwickelte ein Patient, der sich in meiner Psychotherapie befindet, aufgrund einer Aufregung im Scheidungsprozess, einen sehr hohen arteriellen Blutdruck. Ich verabreichte ihm ein blutdrucksenkendes Medikament und, erst als nach erneuter Messung der Blutdruck im Normbereich war, empfahl ich ihm, seinen Hausarzt oder Kardiologen zu konsultieren, der den Blutdruck durch zusätzliche Untersuchungen optimal medikamentös einstellen sollte.
Genauso, wie nicht jeder Blutdruck psychosomatisch bedingt ist, ist auch nicht jeder Rückenschmerz oder Magenschmerz psychosomatisch bedingt! Es war, ist und bleibt eine ärztliche Entscheidung, zu entscheiden, ob und in welchem Ausmaß eine Erkrankung psychosomatisch ist bzw. psychosomatische Anteile hat.
Und, noch einmal: Selbst wenn eine Erkrankung zu typisch psychosomatischen gehört, bedeutet dies keineswegs ungefährlich oder gar eingebildet! Das ist in jedem Fall immer eine sehr ernst zu nehmende Warnung des Körpers und der Psyche, dass etwas nicht in Ordnung ist!
In meinen weiteren Beiträgen werde ich etwas ausführlicher über die Logik der psychosomatischen Symptome berichten. Ich werde darüber berichten, wann die Symptome als psychosomatisch angesehen werden sollten, und ich werde natürlich Ihre weiteren Fragen beantworten. Denn nur wenn man einen besseren Durchblick hat, und hier meine ich nicht nur die Patienten, kann eine erfolgreiche Behandlung von maximal vielen Symptomen beim minimalen Medikamenteneinsatz durchgeführt werden.
Ich versuche immer, möglichst verständlich die Zusammenhänge zu erklären. Gerade aber die Zusammenwirkung der Psyche und des Körpers sind nicht nur sehr komplex, sondern auch, wegen der Einflüsse des Unbewussten, im besonderen Masse nicht einfach zu verstehen. So bin ich immer für Nachfragen oder Bemerkungen dankbar.
Liebe Grüße,
W. Peters
Arzt und Psychotherapeut aus Köln
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