Team jameda
Psychische Störungen entstehen durch die Kombination von Stress und der individuellen Krankheitsanfälligkeit einer Person. Letzteres ergibt sich aus angeborenen und erlernten (biographischen) Faktoren. Stress hingegen entsteht durch aktuelle und chronische Belastungen.
Ein Beispiel für Belastungen bei der Arbeit ist ein eingeschränkter Handlungsspielraum, etwa mangelnde Möglichkeiten zur inhaltlichen Planung der eigenen Arbeit. Das beeinträchtigt das Grundbedürfnis nach Autonomie, was sich wiederum negativ auf das Selbstwertgefühl und die Motivation auswirkt. Die Wahrnehmung des Handlungsspielraums hat aber eine deutlich subjektive Komponente.
Die Selbstwirksamkeitsüberzeugung ist bei vielen psychischen Erkrankungen herabgesetzt. Sie entscheidet aber darüber, ob eine Person glaubt, fähig zu sein, durch ihr Handeln bestimmte Effekte erzielen oder abwenden zu können. Dadurch werden Chancen ergriffen oder eben nicht.
Psychische Erkrankungen gehen mit Störungen in der Emotionsregulation einher, was zu Veränderungen in der Aufmerksamkeitslenkung führt. Beispielsweise kann die Aufmerksamkeit bei sozialen Ängsten stark auf als bedrohlich erlebte Inhalte ausgerichtet sein. Das stört die Konzentration auf die Arbeit erheblich.
Die unzulängliche Bewältigung dieser Angst spiegelt sich auch im Verhalten wieder. Dadurch ergeben sich Probleme in den Beziehungen zu Kollegen und Vorgesetzten, z. B. durch Passivität. Zusätzlich zu diesen Faktoren wirkt sich die bei psychischen Erkrankungen häufig erhöhte Müdigkeit besonders stark auf die Arbeitsleistung aus.
In der Verhaltenstherapie (oder bei geringer Beeinträchtigung: beim Coaching) sensibilisieren die Therapeuten ihre Klienten für den Eigenanteil an zwischenmenschlichen Problemen. Indem sie ihre Grundüberzeugungen über sich und andere kennenlernen, die aus der Biographie abgeleitet werden.
Erst dadurch ist es ihnen möglich, von hinderlichen Annahmen losgelöst zu handeln. Das Verhalten kann dann besser auf die persönlich wichtigen Ziele ausgerichtet werden kann.
Die Patienten lernen, unangenehme Emotionen zu regulieren sowie ihre Aufmerksamkeit besser zu lenken. Letzteres wird zum Beispiel durch Strategien zur Eindämmung von nach innen gerichteten Grübel- und Sorgenprozessen erzielt. Diese Prozesse sich auch eng mit der Stimmung verknüpft.
Ein wichtiger Wirkfaktor im zuletzt genannten Zusammenhang ist das Erlernen der Fähigkeit, eigene Erlebnisprozesse aus einer beobachtenden Perspektive wahrzunehmen. Dadurch können auch Emotionen besser reguliert werden. Die Nutzung dieses und weiterer wissenschaftlich erforschter Wirkfaktoren macht den Erfolg einer Therapie aus.
Dazu gehört auch die schrittweise eigenständige Anwendung von Strategien im Alltag. Dadurch werden die Klienten zu selbstwirksamen Experten bei der Bewältigung ihrer Probleme und erlangen darüber hinaus mehr Flexibilität bei der Verfolgung ihrer beruflichen und anderen Ziele.
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