Team jameda
Prolactin ist ein Hormon, das bei Männern und Frauen gebildet wird. Es steuert die Entwicklung und das Wachstum der weiblichen Brust in der Pubertät, greift regulierend in den Menstruationszyklus ein und bringt nach der Geburt die Milchbildung in Gang.
Jedes Mal, wenn das Kind an der Brust saugt, steigt der Prolactin-Spiegel bei der Mutter an und sorgt so dafür, dass wieder neue Milch gebildet wird. Die Funktionen, die Prolactin bei Männern erfüllt, sind bisher noch weitgehend unbekannt.
Im Laufe des Lebens ändert sich die gebildete Prolactin-Menge mehrfach: Säuglinge haben einen verhältnismäßig hohen Prolactin-Spiegel, der dann bis zur Pubertät langsam abnimmt. Während der Pubertät selbst steigt der Wert bei Mädchen dann wieder deutlich an, da er an der Reifung der Geschlechtsorgane beteiligt ist. Nach der Pubertät pendelt sich die Prolactin-Menge auf den Normalwert ein. Bei Frauen sinkt er schließlich in den Wechseljahren noch einmal ein wenig ab.
Zu große Mengen Prolactin im Blut können vielfältige Störungen hervorrufen: Bei Frauen kann sich die Monatsblutung verzögern bzw. ganz ausbleiben, der Eisprung findet häufig nicht statt, der Sexualtrieb kann nachlassen. Manchmal produziert die Brust ohne Grund Milch, oder die Haut wird fettig und unrein.
Männer mit erhöhtem Prolactin-Spiegel bilden häufig zu wenig männliche Geschlechtshormone. Sie können dann das Interesse an der Sexualität verlieren oder impotent werden. Mitunter setzt auch Brustwachstum oder sogar Milchfluss ein.
In der Schwangerschaft und Stillzeit liegt der Prolactin-Spiegel von Natur aus über der Norm. Hier kommt dem Hormon die wichtige Aufgabe zu, die Bildung der Muttermilch anzuregen und aufrecht zu erhalten.
Dass der Körper zu viel Prolactin bildet, kann verschiedene Ursachen haben. Neben Schwangerschaft oder Stillzeit reichen schon Stress oder bei Frauen die Berührung der Brustwarzen aus, um den Prolactin-Spiegel steigen zu lassen. Auch mehrere Medikamente können den Prolactin-Haushalt durcheinander bringen. Schließlich können aber auch Erkrankungen wie Schilddrüsen-Unterfunktion oder Tumoren der Hirnanhangdrüse dafür verantwortlich sein.
Der Prolactin-Spiegel im Blut unterliegt tageszeitlichen Schwankungen: In den frühen Morgenstunden finden sich die höchsten Werte im Blut, die dann im Laufe des Tages langsam auf die Hälfte zurück gehen. Deshalb sollte die Messung immer zu ähnlichen Tageszeiten durchgeführt werden!
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