Team jameda
Bei einer professionellen Zahnreinigung (PZR) werden Zahnbeläge entfernt, die der Patient in der täglichen Mundhygiene nicht erreicht. Die PZR gehört zur zahnärztlichen Prophylaxe und sie wird 2-4x im Jahr empfohlen, um Karies, Zahnfleischentzündungen und Parodontitis vorzubeugen.
Normalerweise verläuft eine PZR schmerzfrei und komplikationslos. Sie kann etwas unangenehm sein, das zahnmedizinische Fachpersonal ist jedoch gut geschult und agiert sehr behutsam und geschickt. Vorübergehende Nachwirkungen wie Zahnüberempfindlichkeit sind harmlos, Komplikationen ereignen sich vor allem, wenn bestimmte Grunderkrankungen und Risikofaktoren beim Patienten vorliegen. Hier wird die Reinigungstechnik in der Regel den Gegebenheiten angepasst, um schädigende Nebenwirkungen zu vermeiden.
Nach einer PZR können die Zähne und das Zahnfleisch durch die ungewohnte Reinigungsprozedur empfindlich und gereizt sein. Normalerweise vergehen diese Beschwerden innerhalb weniger Tage wieder.
Schmerzen treten vor allem bei freiliegenden Zahnhälsen auf. Hier kann der Arzt ein lokal betäubendes Gel auftragen, sodass der Patient nichts mehr spürt.
Zahnfleischbluten tritt auf, wenn es durch unsachgemäße Reinigungstechnik verletzt oder per se schon gereizt und empfindlich ist. Patienten, die Blutverdünner wie ASS einnehmen, geben dies beim Zahnarzt an, setzen die Medikamente normalerweise aber nicht ab. Die Behandlung sollte dann aber besonders behutsam erfolgen. Für Patienten, die unter Gerinnungsstörungen leiden und z.B. Phenprocoumon einnehmen, ist eine PZR nur unter speziellen Vorsichtsmaßnahmen durchzuführen.
Weiche, entmineralisierte Zahnsubstanz, wie sie z.B. bei beginnender Karies vorliegt, kann durch Reinigungspasten und -pulver abgetragen werden. In der Voruntersuchung fallen diese white und brown spots jedoch auf, sodass der Zahnarzt hier zuerst die Karies behandeln wird.
Liegen Entzündungen vor, können bei der Reinigung Bakterien freigelegt und in die Blutbahn geschwemmt werden (Bakterienämie). Dies kann vor allem bei Risikopatienten zu gefährlichen Infektionen z.B. des Herzmuskels führen. Dazu gehören Personen mit geschwächter Immunabwehr, vorgeschädigtem Herzmuskel, künstlicher Herzklappe, Organtransplantaten oder schlecht eingestelltem Diabetes. Sie erhalten vor der PZR ein Antibiotikum und eine spezielle Munddesinfektion.
Um Kratzer an Implantaten zu vermeiden, müssen die passenden Reinigungsinstrumente benutzt werden. So eignen sich beispielsweise zur Säuberung von Titanimplantaten nur Instrumente aus Kunststoff oder Titan.
Wird ein Pulverstrahlgerät zur Abtragung von Belägen eingesetzt, sind Augen und Lippen des Patienten zu schützen. Zudem muss ein geeignetes Pulver verwendet und Abstand und Winkel zu Zähnen und Zahnfleisch eingehalten werden.
Wird nämlich bei der Reinigung versehentlich Luft in das Zahnfleischgewebe gepresst, entsteht ein Emphysem, bei dem die Wange oder die ganze Gesichtshälfte anschwellen können. Die Beschwerden sind aber in der Regel ungefährlich und klingen nach 1-5 Tagen wieder ab.
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