Team jameda
Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellte jameda Prof. Dr. Hermann J. Schnorbach interessante Fragen zu neuen Möglichkeiten in der Implantologie und seinen Erfahrungen als Zahnarzt.
jameda: Was hat Sie motiviert, Zahnarzt zu werden?
Prof. Dr. Schnorbach: Durch meine Tätigkeit als Ingenieur faszinierte mich das Thema Statik und Werkstoffkunde und daher entschied ich mich, Zahnmedizin zu studieren. Mein Ziel war, den Menschen mit künstlichen „Zahnwurzeln“ (=Implantate) zu versorgen und somit zu einem funktionsfähigem und stabilen Zahnersatz zu verhelfen.
jameda: Was macht Ihnen am Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Prof. Dr. Schnorbach: Am meisten bereitet die Behandlung des “ganzen“ Menschen mir große Freude. Und wenn ein Patient mit einem strahlenden Lächeln die Praxis verlässt, dann macht mich das sehr stolz. Die größte Herausforderung konnte ich vor kurzem zelebrieren: Die Praxis existiert nun seit 35 Jahren!
jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?
Prof. Dr. Schnorbach: Oralchirurgische Eingriffe, insbesondere die Implantationen, sind etwas unangenehme und auch langwierige Eingriffe. Es kann schon mal 9-12 Monate dauern, bis der Zahnersatz definitiv eingegliedert werden kann. Die Patienten sollten auf jeden Fall die postoperativen Empfehlungen einhalten, damit der Wundheilungsprozess komplikationsfrei verläuft.
jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?
Prof. Dr. Schnorbach: Ich versuche in einem Gespräch die Gründe herauszufinden. Eventuell kann dadurch eine Alternative zusammen erarbeitet werden.
jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?
Prof. Dr. Schnorbach: Ich würde gerne Präventivmaßnahmen zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen anbieten, z.B. Prophylaxe im Kindesalter und auch für Erwachsene. Diese sind heute Privatleistungen.
jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?
Prof. Dr. Schnorbach: Es gibt immer mehr Methoden und Geräte, die Behandlung für den Patienten angenehmer zu gestalten. Leider kann die Angst vor einer zahnärztlichen Behandlung nicht weggezaubert werden, aber mit Hilfe einer Lachgassedierung hat man die Möglichkeit, die Angst zu reduzieren und auch den Würgereiz auszuschalten. Eine weitere Erleichterung ist auch die digitale, d.h. abdruckfreie Abformung. Mit der Cerec Behandlung kann der Zahnersatz metallfrei hergestellt werden. Alle Leistungen werden bei uns in der Praxis angeboten. Ein weiteres Therapieverfahren ist die antimikrobielle photodynamische Therapie. Dadurch können Entzündungen im Mundbereich ohne Antibiotikum behandelt werden.
jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Prof. Dr. Schnorbach: Die beste Möglichkeit, oral und indirekt auch körperlich gesund zu bleiben, ist die regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und Professionelle Zahnreinigung, die mindestens 2x jährlich stattfinden sollten.
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