Nachdem sie die frohe Botschaft einer erfolgreichen Schwangerschaft erhalten haben, sind werdende Eltern mit Themen konfrontiert, die sie als Laien schnell überfordern können. Durch Internet-Recherchen gelangt man auf die Websites kommerzieller Anbieter von Tests, die Ihre Angebote so formulieren, dass die Gefühle werdender Mütter auf subtile Weise beeinflusst und Ängste geschürt werden.
Nicht selten hat man aus Freundeskreisen gehört, ‘Mach diesen Bluttest, der ist 100 % sicher, viel besser als der andere’. Und so ist man als Pränataldiagnostiker oder Frauenarzt täglich damit konfrontiert, verunsicherte Paare von Grund auf neu beraten zu müssen.
Im Zweifelsfall sollte man sich an die Empfehlungen internationaler Fachgesellschaften für Pränataldiagnostik oder Gynäkologie halten. Diese sind jedoch für Laien nicht immer leicht zu finden und zu verstehen.
Deshalb möchte ich hier für Sie etwas Klarheit schaffen. Ein wichtiger Punkt zum Verständnis: Viele dieser Untersuchungen zielen auf die Detektion der Trisomien 21 (Down-Syndorm), 18 und 13. Dies sind genetische Anomalien, die mit steigendem Alter der Mutter vor allem ab dem 35. Lebensjahr in ihrer Häufigkeit steil zunehmen. Sie stellen jedoch nur einen gewissen Anteil aller möglichen Fehlentwicklungen dar.
Die Säule einer frühen Pränataldiagnostik sollte das detaillierte ETS sein. Erst anhand dieser Untersuchung kann man die Eltern weiter beraten, z. B. einen NIPT durchzuführen. In den allermeisten Fällen werden die Eltern aber beruhigt wieder die Praxis verlassen können.
Einen NIPT kann man auch ‘zur Sicherheit’ zusätzlich zu einem ETS machen. Dies ist insbesondere ab einem mütterlichen Alter von 35 Jahren aufwärts zunehmend sinnvoll.
Nur einen NIPT durchzuführen ohne ETS ist nur bedingt sinnvoll. Und je jünger die Mutter ist, desto weniger sinnvoll wird es. Es mag Eltern beruhigen, wenn ihr Baby keine Trisomie 21, 18, 13 hat. Aber auch ein normaler Chromosomensatz hilft nicht unbedingt weiter, wenn vielleicht schwere Fehlbildungen vorliegen. Hier kann nur ein ETS Ausschluss geben.
Ich wollte für Sie eine komplexe Thematik vereinfacht darstellen und hoffe, Ihnen weitergeholfen zu haben.
Das Wichtigste ist: optimistisch bleiben!
Die Veröffentlichung dieser Inhalte durch jameda GmbH erfolgt mit ausdrücklicher Genehmigung der Autoren. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung der jeweiligen Autoren.
Die Inhalte der Experten Ratgeber ersetzen nicht die Konsultation von medizinischen Spezialisten. Wir empfehlen Ihnen dringend, bei Fragen zu Ihrer Gesundheit oder medizinischen Behandlung stets eine qualifizierte medizinische Fachperson zu konsultieren. Der Inhalt dieser Seite sowie die Texte, Grafiken, Bilder und sonstigen Materialien dienen ausschließlich Informationszwecken und ersetzen keine gesundheitlichen Diagnosen oder Behandlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Meinungen, Schlussfolgerungen oder sonstige Informationen in den von Dritten verfassten Inhalten ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors darstellen und nicht notwendigerweise von jameda GmbH gebilligt werden. Wenn die jameda GmbH feststellt oder von anderen darauf hingewiesen wird, dass ein konkreter Inhalt eine zivil- oder strafrechtliche Verantwortlichkeit auslöst, wird sie die Inhalte prüfen und behält sich das Recht vor, diese zu entfernen. Eigene Inhalte auf unserer Website werden regelmäßig sorgfältig geprüft. Wir bemühen uns stets, unser Informationsangebot vollständig, inhaltlich richtig und aktuell anzubieten. Das Auftreten von Fehlern ist dennoch möglich, daher kann eine Garantie für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität nicht übernommen werden. Korrekturen oder Hinweise senden Sie bitte an experten-ratgeber@jameda.de.