Operationen mit Eigenfett bieten im Vergleich zu Verfahren mit Silikonimplantaten einige Vorteile und weisen in den vergangenen zehn Jahren einen stetigen Zuwachs auf.
Da es sich um körpereigenes Material handelt, ist die Verträglichkeit sehr hoch, das Tastgefühl natürlich und die Ergebnisse sind langfristig stabil.
Ziel der Bemühungen ist ein wohlgeformtes, pralles Gesäß. Die Vorstellungen eines schönen Pos können allerdings sehr stark voneinander abweichen. Manche wünschen sich einen kleinen, knackigen Po, andere ein voluminöses Gesäß nach prominenten Vorbildern á la Jennifer Lopez.
Frauen, die sich für eine Po-Vergrößerung mit Eigenfett interessieren, sollten vorher selbst kritisch überprüfen, ob sie über störende Fettreserven verfügen, die für eine Auffüllung des Gesäßes verwendet werden können.
Das Verfahren kommt für sehr schlanke und sportliche Frauen häufig nicht in Betracht. Als Maßstab kann der sogenannte Body-Maß-Index (BMI) zu Rate gezogen werden.
Die Entscheidung für oder gegen eine Operation mit Eigenfett ist ganz individuell. Dafür ist ein umfangreiches Beratungsgespräch wichtig.
Zur Po-Auffüllung geeignetes Fettgewebe findet sich häufig an der Taille, am Bauch und an den Oberschenkeln. Ziel dieser Absaugung ist nicht nur die Gewinnung von Fettgewebe, sondern auch die indirekte Formverbesserung des Pos durch die Angleichung der umgebenden Areale. Durch die Reduktion des „Rahmens“ wird der Po gleichzeitig herausgearbeitet.
Da es sich beim Brazilian butt lift um eine medizinisch nicht notwendige Operation handelt, muss der Arzt im Vorfeld die individuellen Voraussetzungen, der Patientenwünsche und die OP-Risiken abwägen.
Die Basis einer guten Arzt-Patienten-Beziehung ist zunächst ein umfangreiches Beratungsgespräch. In diesem Gespräch sollte sich der Patient nicht nur gut aufgehoben fühlen, sondern auch eine umfassende Aufklärung über sämtliche Chancen und Risiken erhalten.
Wenn die Entscheidung schließlich gefallen ist, werden am OP-Tag zunächst Bilder angefertigt, um den Behandlungserfolg später überprüfen zu können. Danach markiert der Arzt die Spender- und Empfänger-Areale am Körper des Patienten.
Der Eingriff selbst kann entweder in einer Allgemeinanästhesie oder im Dämmerschlaf durchgeführt werden, um Schmerzen während der zwei- bis dreistündigen Operation so gering wie möglich zu halten. Bei beiden Varianten ist immer ein Narkosearzt anwesend.
Grundsätzlich ist eine Auffüllung von mehreren hundert Millilitern je Seite möglich. Auf extreme Vergrößerungen von mehreren Litern pro Seite sollten Patienten eher verzichten, da das Komplikationsrisiko stark steigt. Sollte der Effekt nicht ausreichen, kann der Arzt die Operation später wiederholen.
Grundsätzlich sind die Ergebnisse dauerhaft, allerdings gibt es einige Besonderheiten im Vergleich zur Vergrößerung mit Silikonimplantaten. Im Normalfall wachsen etwa 50 - 70 % der verpflanzten Fettzellen an. Den Rest baut der Körper ab. Daher schrumpft das Volumen innerhalb der ersten vier bis sechs Wochen nach der Operation etwas. In dieser sensiblen Zeit entscheidet sich, welche Fettzellen anwachsen und welche verloren gehen. Die Mithilfe des Patienten ist hier sehr wichtig.
Nikotin-Verzicht, Schonung der behandelten Areale, zum Beispiel durch Schlafen auf dem Bauch, und Sport-Verzicht können die Überlebenschancen der Fettzellen erhöhen. Nach Einheilung der Fettzellen werden sie genauso behandelt wie alle anderen Fettzellen, die vor der Operation schon an Ort und Stelle waren. Wenn Patienten später an Körpergewicht zunehmen, wachsen die Fettzellen mit, wenn sie abnehmen, schrumpfen sie ebenfalls.
Etwa acht Wochen nach der Operation sind ein Großteil der Schwellungen und Hämatome abgebaut. Nach sechs Monaten macht es Sinn, erneut Fotos anzufertigen und sie mit den Bildern vor der Operation zu vergleichen. Besonders an den abgesaugten Körperstellen wird sich in den ersten Monaten nach der Operation noch viel verändern.
Bei sehr schlanken Frauen mit einem niedrigen Body-Maß-index kommt das Verfahren mit Eigenfett nicht in Frage, da sich so nicht genügend Volumen aufbauen lässt, um die Mühen und Kosten der Behandlung zu rechtfertigen. In diesen Fällen kann das Einbringen eines Silikonimplantats zur Po-Vergrößerung eine Alternative sein.
Die Gefahr von Komplikationen wie Entzündungen, Wundheilungsstörungen, Seromen, Kapselfibrosen oder Verrutschen der Implantate ist deutlich höher als bei der Brustvergrößerung mit Silikonimplantaten. Aus diesem Grunde sollten nur sehr erfahrene Operateure Po-Vergrößerungen mit Silikonimplantaten durchführen.
Die Po-Formung und -Vergrößerung mit Eigenfett (Brazilian butt lift) bringt häufig eine sehr positive Lebensveränderung mit sich. Die Vorteile des Verfahrens liegen in der Verwendung von körpereigenem Gewebe, gleichzeitiger Behebung von Problemstellen und einer langfristigen Verträglichkeit ohne Wechseloperationen. Damit das gewünschte Ergebnis eintritt, sollten sich die Patientinnen auf den Eingriff selbst und besonders auch auf die Zeit nach dem Eingriff gut vorbereiten.
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