Artikel 07/07/2018

Photodynamische Therapie bei Parodontitis: Sanfte Hilfe gegen hartnäckige Bakterien

Dr. med. Nadine Ly Zahnarzt
Dr. med. Nadine Ly
Zahnarzt
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Parodontitis ist wohl die häufigste Infektionskrankheit in Deutschland. Daher entwickeln Forscher immer wieder Verfahren, um der Zahnfleischentzündung Einhalt zu gebieten. Eines davon ist die photodynamische Therapie, die Bakterien auf sanfte Weise entfernt.

Wie funktioniert die Parodontitistherapie?

Die Behandlung beginnt mit einer professionellen Reinigung der Zähne, um weiche Beläge zu beseitigen. Im Anschluss entfernt der Zahnarzt unter örtlicher Betäubung des Patienten hartnäckigere Plaque aus den Zahnfleischtaschen und von den Wurzeloberflächen. Antibiotika unterstützen diese Maßnahme bei besonders aggressiven Bakterien.

Bei sehr tiefen Zahnfleischtaschen hilft ein kleiner chirurgischer Eingriff. So erreicht der Zahnarzt zum Beispiel schwer zugängliche Wurzelgabelungen besser.

Meist gelingt es mit dieser systematischen Therapie, die Entzündung zum Stillstand zu bringen. In manchen Fällen kann allerdings ein zusätzliches Verfahren sinnvoll sein.

Wann kommt die photodynamische Therapie zum Einsatz?

Trotz einer gründlichen Behandlung kann es sein, dass Bakterien zurückbleiben, durch die die Zahnfleischerkrankung erneut ausbrechen kann. Die Gabelungen mehrwurzliger Zähne können zum Beispiel auch im Rahmen einer OP nicht immer optimal gereinigt werden. Stark eingestülpte Strukturen sind ebenfalls schwer zu erreichen. In diesem Fall kann eine weiterführende Behandlung Sinn machen, um übrig gebliebene Bakterien zu beseitigen.

Außerdem werden immer mehr Antibiotikaresistenzen beobachtet. Deshalb sollte man der Antibiotikatherapie möglichst ein alternatives Verfahren vorziehen. Dafür bietet sich die antibakterielle photodynamische Therapie bestens an.

So beseitigt die photodynamische Therapie Bakterien

Die photodynamische Therapie ist in vielen zahnmedizinischen Fachbereichen im Einsatz. Ihr wichtigster Anwendungsbereich ist allerdings die Parodontologie.

Anhand eines speziellen Farbstoffs werden Keime markiert, so dass sie der Laser gezielt zerstören kann. Dabei bleibt umliegendes Weichgewebe intakt. Gleichzeitig erreicht das Laserlicht Bereiche, die für konventionelle Verfahren schwer zugänglich sind. Die technische Durchführung ist relativ einfach und die Wirkung tritt unabhängig von der Mitarbeit des Patienten ein. Somit sind gute Voraussetzungen für optimale Ergebnisse gegeben. Außerdem ist die Lasertherapie schmerzfrei.

Die antimikrobielle photodynamische Therapie kann als unterstützende Maßnahme im Rahmen der Parodontitis-Behandlung zum Einsatz kommen. Ersetzen kann sie konventionelle Verfahren allerdings nicht, da sie keine Wurzelglättung und keine Zahnsteinentfernung ermöglicht.

Auf einen Blick

Dauer der Behandlung:

ca. eine Minute pro Zahn plus Vor- und Nachbehandlung

Risiken:

Zwei bis drei Stunden nach der Behandlung kann es durch das Färbemittel zu ästhetischen Beeinträchtigungen am Mund kommen.

Kostenerstattung:

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten des Verfahrens nicht.

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