Parodontitis (früher Parodontose genannt) beeinflusst die Allgemeingesundheit. Sie ist nicht nur die häufigste Ursache für Zahnverlust in Deutschland. Beträchtlich sind die Wechselwirkungen der Parodontitis mit anderen Krankheiten wie Rheuma und Diabetes.
Blutet Ihr Zahnfleisch beim Zähneputzen oder spontan? Haben Sie Mundgeruch oder oft einen unangenehmen Geschmack im Mund? Beobachten Sie eine Verschiebung oder Lockerung Ihrer Zähne? Haben Sie sogar schon Zähne verloren? Wenn Sie eine dieser Fragen mit „Ja“ beantworte, geht es Ihnen wie einem Großteil der Bevölkerung, und Sie haben eine Entzündung des Zahnhalteapparates (Parodontitis).
Parodontitis – Was ist das?
Parodontitis bedeutet eine Infektion des Zahnfleisches durch Bakterien. In vielen Fällen verläuft sie völlig schmerzlos. Sie beginnt zunächst immer mit einer harmlosen Zahnfleischentzündung. Nach der Deutschen Mundgesundheitsstudie (2006) leidet mehr als die Hälfte aller 35- bis 44-Jährigen an einer Parodontitis. Sie ist die häufigste Ursache für Zahnverlust in Deutschland. Eine frühzeitig erkannte Parodontitis ist relativ einfach erfolgreich zu behandeln. Aber auch im fortgeschrittenen Stadium lässt sie sich mit professioneller Behandlung noch mit Erfolg therapieren.
Parodontitis – Was sind die Folgen?
Die bloße Parodontitis ist nur die Spitze des Eisbergs. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Wechselwirkungen zwischen einer Parodontitis und anderen Erkrankungen bestehen, mit unter Umständen erheblichen Auswirkungen auf die Allgemeingesundheit. So stehen Rheuma und Parodontitis in einem engen Zusammenhang. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass beide Erkrankungen ein ähnliches Reaktionsmuster der Entzündung haben.
Auch Diabetes und Parodontitis beeinflussen sich wechselseitig negativ. Eine Parodontitis verschlechtert die Zuckerwerte um den Faktor 6. Regelmäßige professionelle Zahnreinigung verringert das Schlaganfallrisiko um 13 Prozent und das Herzinfarktrisiko um 24 Prozent. Liegt eine unbehandelte Parodontitis vor, steigt die Krebserkrankungsrate um 15 bis 55 Prozent.
Künstliche Gelenke und Herzklappen können von den Bakterien aus den entzündeten Zahnfleischtaschen besiedelt werden und dort schwere Entzündungen hervorrufen. Schwangere mit einer Parodontitis haben bereits ein deutlich höheres Risiko für eine Frühgeburt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO rät dazu, die Behandlung der Parodontitis als festen Bestandteil in eine gemeinsame Vorsorge von Gynäkologen und Zahnärzten zu integrieren.
Parodontitis – Was kann ich tun?
Vorsorge ist die beste Therapie für Ihre Zähne und Ihren Körper. Sie selbst können einen großen Teil zum Erfolg beitragen, indem Sie Ihre Zähne und auch Ihr Zahnfleisch optimal pflegen und reinigen. Eine professionelle Beratung hierzu erhalten Sie von Ihrem Zahnarzt. Darüber hinaus senken regelmäßige Kontrollen und eine professionelle Zahnreinigung nachhaltig das Risiko eine Parodontitis zu entwickeln.
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