Team jameda
Parodontitis ist eine Volkskrankheit, bleibt aber oft unentdeckt. Vorsorge ist besonders wichtig, da sie nicht rückgängig zu machen ist.
Die meisten Menschen gehen mindestens einmal im Jahr zum Zahnarzt. Die positiven Effekte dieser Entwicklung lassen sich beispielsweise aus der vierten Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS IV) ablesen: Immer weniger Patienten leiden an Karies und mehr Zähne bleiben bis ins hohe Alter erhalten.
Aber laut DMS IV haben 20 % der 35- bis 44-Jährigen eine Parodontitis, eine Entzündung des Zahnhalteapparats. In der Gruppe der 65- bis 75-Jährigen liegt die Rate bei fast 40 %. Da die Parodontitis bei vielen Patienten zu spät entdeckt werde, präge sich die Erkrankung mit zunehmendem Alter schwerer aus. Daher empfehlen die Autoren der Studie eine bessere Früherkennung.
Generell unterscheidet man zwischen chronischer und akuter Parodontitis. Die akute Form ist durch einen sehr schnellen Krankheitsverlauf oft schon im jugendlichen Alter gekennzeichnet. Häufiger ist die chronische, langsamere Verlaufsform, die allerdings länger unentdeckt bleiben kann.
Bestandteil einer zahnärztlichen Kontrolluntersuchung ist der Parodontale Screening Index (PSI), der einen Überblick über die Gesundheit des Zahnhalteapparates gibt. Der Test wird in der Regel alle zwei Jahre durchgeführt. Fallen hier eine oder mehrere erkrankte Zahnfleischtaschen auf, kann der Zahnarzt eine Therapie einleiten.
Trotz dieser Kontrollmaßnahmen wird Zahnfleischschwund meist zu spät bemerkt, etwa wenn die Zähne bereits gelockert sind oder sich die vermehrte Zahnfleischblutung nicht mehr ignorieren lässt. Hier liegt die besondere Tücke dieser Erkrankung: Sie wird meist zu spät erkannt und lässt sich nicht wieder rückgängig machen.
Parodontitis kann verschiedene Ursachen haben. Grob zusammengefasst wird das Gleichgewicht der Bakterien im Mund gestört, sodass schädliche Bakterien die Überhand nehmen. Sie siedeln sich unter dem Zahnfleisch an. Die Folge: Der Körper reagiert in den Zahnfleischtaschen mit einer Entzündung.
Die Bakterien heften sich an den Zahnhals an. Dort bilden sie mineralisierte Beläge, die man als „Konkremente“ bezeichnet. Die Konkremente dienen ihnen als Basis, um die Zahnfleischtasche zu besiedeln. Innerhalb der Konkremente sind die Bakterien vor chemischen Einflüssen wie z.B. Mundspülungen und dem Immunsystem des Körpers geschützt, weshalb die Entzündung weiter voranschreitet.
Durch die Entzündungsreaktion baut sich der Kieferknochen an den betroffenen Zähnen ab, sodass sie sich schließlich lockerm.
Wenn Ihr Zahnarzt die Parodontitis erkennt, können die schädlichen Bakterien aus den Zahnfleischtaschen entfernt werden. Anschließend kann sich der Zahnhalteapparat regenerieren und die betroffenen Zähne bleiben erhalten.
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