Artikel 10/06/2018

Pankreas-Amylase: Was tun bei erhöhten Werten?

Team jameda
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Die Pankreas-Amylase ist ein Enzym, das für die Verdauung von Zuckerstoffen in der Nahrung zuständig ist und von der Bauchspeicheldrüse in den Darm abgegeben wird. Es existiert ein sehr ähnliches Enzym, die Speichel-Amylase, die von den Speicheldrüsen des Mundes gebildet wird. Gemeinsam werden die beiden Enzyme als α-Amylase im Blut bestimmt. Wenn man einen Wert erhalten will, der spezifischer für die Bauchspeicheldrüse ist, so bestimmt man die Pankreas-Amylase.

Welche Bedeutung hat Pankreas-Amylase für die Gesundheit?

Die Pankreas-Amylase wird normalerweise in den Magen-Darm-Trakt abgegeben; nur ein geringer Teil des Enzyms gelangt ins Blut und wird über die Nieren mit dem Urin ausgeschieden.

Diese Werte für Pankreas-Amylase sind in Ordnung:

Laut der Deutschen Gesellschaft für klinische Chemie sind für Frauen und für Männer Werte bis 46 Units pro Liter (Unit ist englisch und bedeutet Einheit) bzw. 0,77 µkat pro Liter (µ steht für mikro und kat ist die international gebräuchliche Einheit) im Normalbereich. Allerdings gelten für einige Messgeräte andere Normbereiche, für das in Apotheken und Arztpraxen verbreitete Reflotron-Gerät gelten beispielsweise für Frauen und für Männer Werte bis 53 U/l bzw. 0,88 µkat als normal. Fragen Sie deshalb sicherheitshalber noch einmal dort nach, wo Ihre Werte bestimmt wurden, welche Normalwerte berücksichtigt wurden und wie Ihr persönliches Ergebnis zu interpretieren ist.

Wie kann es zu erhöhten Werten für Pankreas-Amylase kommen?

Die Werte dieses Enzyms können bei Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse z. B. akuter sowie chronischer Pankreatitis (= Entzündung der Bauchspeicheldrüse) oder Tumoren erhöht sein. Darüber hinaus gibt es noch weitere Faktoren, die zu einem Anstieg führen können, wie z. B. Operationen im Bauchraum, und familiär bedingte erhöhte Werte, ohne dass eine behandlungsbedürftige Krankheit besteht. Es ist deshalb nur eingeschränkt möglich, allein aufgrund der Erhöhung dieses Wertes auf eine bestimmte Erkrankung oder die Schwere einer solchen rückzuschließen.

Wenn Ihr Pankreas-Amylasewert erhöht ist?

sollte eine Forschung nach möglichen Ursachen betrieben werden. Besteht aufgrund körperlicher Beschwerden wie Oberbauchschmerzen der Verdacht auf eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse (z.B. Pankreatitis), wird meistens ebenfalls die, welche spezifisch für dieses Organ ist, bestimmt. Allerdings kann weder durch die Höhe der Amylase noch der Lipase eine Aussage über die Schwere der Erkrankung der Bauchspeicheldrüse getroffen werden.

Wenn der Pankreas-Amylasewert im Blut erhöht ist, aber keine Anzeichen für eine Bauchspeicheldrüsenerkrankung vorliegen, sowie die Ausscheidung von Amylase im Urin nicht ebenfalls gesteigert ist, so kann dies ein Hinweis auf eine gestörte Nierenfunktion sein. Auch bestimmte Tumore, Lebererkrankungen, Stoffwechselentgleisungen beim Diabetiker (Ketoazidose), Infektionen und andere Erkrankungen können zu einem erhöhten Wert der Pankreas-Amylase führen.

Besteht eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung, so ist in jedem Fall eine Alkoholkarenz sowie Vermeidung von fetten Speisen anzuraten, um erneuten Schüben vorzubeugen.


Literaturquellen

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