Artikel 13/06/2017

Der Blick ins Unbewusste: Panikattacken und Angststörungen mit Hypnose behandeln

Team jameda
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In bestimmten Situationen Angst zu spüren, ist grundsätzlich eine wichtige Fähigkeit und sichert unser Überleben. Nehmen Sie das Gefühl jedoch übertrieben wahr und dauert es über einen längeren Zeitraum an, kann es sich um eine Angststörung handeln.

Die Panikstörung ist eine schwere und weit verbreitete Form der Angststörung, die die Betroffenen in der Gestaltung ihres täglichen Lebens oft erheblich beeinträchtigt.

Panik ist die stärkste Form des Angstgefühls und geht bis zur Todesangst. Vielfach kennen die Betroffenen weder deren Ursache noch deren Auslöser. Häufig verschwinden die Symptome nicht von alleine und eine generelle Angst vor einer erneuten Panikattacke beherrscht das Denken und Fühlen. Hypnotherapeutische Behandlungsansätze eignen sich hier unter anderem als tiefenpsychologische Verfahren erfahrungsgemäß recht gut zur Behandlung.

Was ist eine Panikstörung?

Die Panikstörung gehört zu den Angststörungen, die sich über Emotionen wie innere Anspannung, Beklemmung, Panik und Furcht äußern. Auch Gefühle wie Kummer, Zorn, Wut und Aggression gehören dazu. Angstgefühle sind mit körperlichen Reaktionen, wie Zittern, muskuläre Anspannung, Erregungszuständen, Schwitzen, Bluthochdruck und erhöhter Atemfrequenz verbunden. Es ist ein natürlicher menschlicher Reflex, um uns auf Flucht, Angriff oder Verteidigung einzustellen.

Wir kennen diese körperlichen Reaktionen auch bei (Dauer-)Stress. Bei einer Panikstörung entstehen diese extremen Angstzustände meist ohne ersichtlichen Grund, beginnen abrupt, erreichen häufig innerhalb weniger Minuten ihren Höhepunkt und dauern mindestens einige Minuten an. Viele Betroffene berichten auch von länger anhaltenden Paniksymptomen.

Wie entstehen Panikstörungen?

Man kann unter anderem zwei grundsätzlich verschiedene Entstehungsursachen aufzeigen. Einmal ein unbewusster Dauerkonflikt, der häufig in der Kindheit beginnt, oder emotional stark belastende Ereignisse, wie ein Unfall, Gewaltereignisse o.ä…

Die Ursachen für die Entstehung von Panikattacken sind den Betroffenen häufig nicht bekannt. Bei tiefenpsychologischer Betrachtung finden wir möglicherweise einen nicht gelösten Grundkonflikt, der dem Symptom zugrunde liegt.

In seiner Entwicklung erlernt der Mensch Strategien, mit Konflikten umzugehen und sie zu verarbeiten. Sollten Sie unter einer Panikstörung leiden, scheinen Ihnen in bestimmten Situationen nur unzureichende Lösungen für innere Konflikte zur Verfügung zu stehen.

Ungelöste Konflikte dringen nach außen

Ungelöste Konflikte oder die Gefühle aus traumatischen Ereignissen werden in der Regel jedoch von Ihrer Psyche nicht dauerhaft ignoriert oder verschwinden von alleine, sondern sind unbewusst im Gedächtnis eines Menschen abgelegt. Dort arbeiten sie ohne in das bewusste Denken einzudringen weiter, so dass es im Zuge einer Angststörung zu einer „unerklärlichen“ inneren Anspannung kommen kann.

Dieser innere oft lang anhaltende, jedoch unbewusste Spannungszustand wird durch Symptome wie Panik oder Angst verringert. Sie sind der Preis für eine danach eintretende emotionale Entspannung oder einfach eine Verlagerung der unbewussten Probleme nach außen.

Zum Beispiel bei einschneidenden Erlebnissen, wie bei der posttraumatischen Belastungsstörung (z.B. Unfall, Misshandlungen, sexuelle Übergriffen, Gewalt etc.), werden die Betroffenen durch ihre eigene Psyche geschützt, die die extreme Gefühle von Angst oder Hilflosigkeit in diesen Momenten nicht verarbeiten kann. Es erfolgt eine Trennung von Sachverhalt und Emotionen. Daher haben Menschen mit posttraumatischer Belastungsstörung häufig auch Panikattacken.

Probleme in der Kindheit

Liegen widrige Umstände oder Ereignisse in der Zeit der kindlichen Entwicklung, kann das Kind unter Umständen auf Dauer keine hilfreiche Lösung der Probleme finden. Auch hier kann die Psyche eines Menschen von den Emotionen so „überflutet“ werden, dass der Grundkonflikt verdrängt wird. Beispiele sind autoritäre Erziehungsstile, die die Entwicklung der kindlichen Autonomie nicht zulassen, permanente Herabwürdigung des Kindes, mangelnde Beziehungsqualität und Dauer zu einer Bezugsperson, „Über-Bemutterung“ und vieles mehr.

Kombination mit anderen Störungen

Auch wenn Angststörungen ohne Abhängigkeit zu anderen psychischen Störungen entstehen können, tritt sie häufig mit Depressionen, Süchten, Persönlichkeitsstörungen, Zwängen oder anderen Störungen auf.

Es ist häufig zu beobachten, dass unbehandelte Ängste oft zur „Generalisierung“ neigen, d.h. zu Übertragung auf andere Lebensbereiche oder Situationen. Gerade durch das Verhalten, Situationen und Orte zu meiden, die das Risiko einer Panikattacke erhöhen, wird die Symptomatik aufrecht erhalten.

Behandlungsansatz mit Hypnose

Zunächst ist die Therapie mit Hypnose geeignet, unbewusste Konflikte und verdrängte Emotionen in das Bewusstsein zurückzuholen, so dass es möglich wird, den Grundkonflikt oder das Trauma zu bearbeiten. Wenn es gelingt, die Sachverhalte und die dazugehörigen Gefühle wieder in eine Beziehung zu setzen und mit den erprobten hypnotherapeutischen Verfahren zu behandlen, besteht die Chance auf eine Besserung der Symptome.

Sie kennen sicher hypnotische Erlebnisse, z.B. in der Phase kurz vor dem Einschlafen oder bei dem Lesen eines spannenden Buchs. So stellt die Hypnose eine Methode dar, in kurzer Zeit die eigene Wahrnehmung extrem zu fokussieren und so den Zugang zu unbewussten Informationsinhalten und Denkprozessen zu ermöglichen.

Ablauf einer Hyponose-Sitzung

Bevor das Aufdecken und Bearbeiten von unbewussten negativen Gedanken und Erlebnissen durch die Hypnose stattfinden kann, werden Sie in eine angenehme tiefe Entspannung geführt, die man auch als Trance bezeichnet. Diese Trance ist kein Schlaf, auch kein bewusstloser oder willenloser Zustand. Sie bekommen alles mit und können die Hypnose jederzeit beenden. Um therapeutisch arbeiten zu können, ist während der Hypnose unter Umständen auch Kommunikation mit Ihnen notwendig.

Unser Unterbewusstsein hat eine enorme Macht über alles, was wir denken und fühlen oder wie wir handeln. Hypnose bietet eine Möglichkeit, das Entstehen von ungewünschten Gefühlszuständen wie Panik nachhaltig zu verändern.

Breites Anwendungsspektrum

Die Hypnose ist eine wissenschaftlich fundierte und anerkannte Methode. Ihr Vorteil liegt in der hohen Vielfalt ihrer Anwendungsmöglichkeiten. Zudem lässt sie sich hervorragend mit Elementen aus anderen Therapieformen kombinieren, wie beispielsweise der Verhaltenstherapie oder der lösungsorientierten Kurzzeittherapie.

Hypnose kann bei vielen Aufgaben unterstützen. Insbesondere dort, wo wir ungeachtet rein rationaler Überzeugungen und dem rationalen Wissen doch anders handeln, fühlen oder denken. Denken Sie z.B. an das Ablegen schädlicher Angewohnheiten, wie das Rauchen.

Mit Hypnose können Ursachen für Probleme gefunden und bearbeitet sowie eigene Kräfte und Stärken wieder zugänglich gemacht werden. Sie eignet sich nach wissenschaftlichen Erkenntnissen auch u.a. für die Behandlung von Angststörungen, wie Panikattacken und Phobien, von bestimmten Formen der Depression, psychosomatischen Störungen, psychogenen und chronischen Schmerzen, sexuellen Problemen und vielem mehr.

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