Team jameda
Meine kleine Landarztwelt war letzte Woche ziemlich weit weg: Mit einer kleinen Gruppe von Medizinjournalisten begleitete ich das Rettungsteam, das in der Wüste von Kasachstan auf die Sojus- 13 Kapsel wartete.
Mit der alten Tupolew de „Gargarin Cosmo Trainings Centers“ ging es zunächst Richtung Baikonur. An Bord waren russische Kameraleute und ihre NASA- Kollegen, und bei Wurst und Wodka schlossen wir schnell Freundschaft. Lisa, die Frau des Weltraumtouristen Charles Simonyi, war froh, in mir wenigstens eine Frau unter all den Kosmonauten und Journalisten zu finden. In Baikonur gab sie mir ein charmantes Interview und gute Tipps, wie man feuchtfröhliche Abende in Kasachstan übersteht; sie hatte sich im Nachtclub unter dem trink- und tanzfreudigen Völkchen tadellos gehalten. Ich hatte auch die Gelegenheit, mit Juri Gidzenkow zu plaudern, der schon dreimal im All war, und auch mit Richard Garriott, der im Oktober 2008 als Tourist zur ISS reiste.
Bald ging es weiter nach Karaganda. Hier sprach ich mit Alexander Poleschuk, der auf insgesamt 174 Tage in der MIR- Raumstation zurückblickt, und einigen Raumfahrtmedizinern. Morgens um eins ging es los Richtung kasachische Steppe; nach acht Stunden Jeepfahrt erreichten wir den Zielort zusammen mit vier Amphibienfahrzeugen. Pünktlich um 12.45 erschien eine Rauchfahne am blauen Himmel, und kurz danach entfaltete sich ein Fallschirm. In wilder Hast rasten wir mit den Jeeps über die Steppe. Kurz nach dem Aufprall erreichten wir die Kapsel, noch vor dem NASA- Kamerateam; von 12 Helikoptern waren nur zwei schneller als wir. Die Bergung der Kosmonauten war wie eine spannende Geburt; wie froh waren wir, als sie strahlend erschienen!
Nach ihrer medizinischen Versorgung und einer Pressekonferenz am Flughafen reisten sie mit uns in der Tupolew zurück nach Moskau. Dort interviewte ich im Sternenstädtchen Rustem Kapranskji, den Vizechef der „medizinischen Abteilung für Lebenswissenschaften“, und schaute mir mit den anderen die Trainingsmöglichkeiten der Kosmonauten an. Nichts für Leute wie mich, denen schon im Karussell schlecht wird…
Nach acht ereignisreichen Tagen flogen wir zurück nach Moskau, überreich beschenkt mit unvergesslichen Bildern und Filmen. Richard Garriott hatte sie noch durch seine eigene Weltraumsammlung ergänzt und uns die Fotos einfach mal eben geschenkt.
Noch nie waren westliche Journalisten (außer denen der NASA) bei einer Sojus- Landung dabei; ich bin die erste und einzige JournalistIN, die das Vergnügen hatte. Warum? Weil eine Firma, die gerade den 80. Geburtstag ihres Kalziumproduktes feiert (und auch die Rechte an den Bildern hat), die Osteoporoseforschung im All und auf der Erde unter einem neuen Blickwinkel betrachten wollte. Das ist ihr wahrhaftig gelungen! Heute steht der Bericht des Kollegen in der FAZ, meiner wird in der „Neuen Welt“ erscheinen. Welcher Fernsehsender unsere Beiträge ausstrahlt, wird noch entschieden. Fakt ist aber: Ich bin ein Weltraumfan geworden!
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