Team jameda
Vitamin D
Unabdingbar für eine optimale Nutzung des, mit der Nahrung aufgenommenen, Kalziums ist die gleichzeitige adäquate Versorgung mit Vitamin D. Der Aufenthalt im Freien unter der Einwirkung von UV-Strahlen erlaubt eine wirkungsvolle Eigensynthese von Vitamin D in der Haut. In den Monaten April bis September ist ein täglicher 30-minütiger Aufenthalt im Freien (Arme und Gesicht nicht bedeckt) empfehlenswert. In den Wintermonaten reicht das in unseren Breiten zu wenig vorhandene ultraviolette Licht nicht mehraus, um für eine ausreichende Vitamin D Bildung zu sorgen. Deshalb ist gerade in dieser Jahreszeit auf eine Vitamin D reiche Nahrung zu achten. Eine Bestimmung des 25OH Vitamin D Spiegels kann für Klarheit sorgen und die Ernährung muss dann gegebenenfalls mit Vitamin D Tabletten ergänzt werden. Vitamin D unterstützt die Aufnahme von Calcium aus dem Darm und den Einbau in die Knochensubstanz. Eine ausreichende Versorgung mit Kalzium und Vitamin D (800 – 2000 IE/d) führt zu einer Erhöhung der Knochendichte und senkt das Knochenbruchrisiko. Nur wenige Lebensmittelinsbesondere Lebertran, Seefisch (z.B.: Hering, Lachs, Makrele), Leber und Eigelb enthalten Vitamin D in nennenswerter Menge.
Bedeutung der Eiweiße
Bisher vergleichsweise zu wenig Beachtung findet die Bedeutung der Eiweißzufuhr auf unsere
Knochendichte und das Knochenbruchrisiko. Hierbei ist eine höhere Eiweißzufuhr zunächst mit einer höheren Knochendichte assoziiert und senkt eher das Knochenbruchrisiko. Hierbei wirkt sich pflanzliches Eiweiß tendenziell günstiger aus als tierisches, welches die Knochendichte eher zu vermindern scheint. Ursache hierfür dürfte eine verstärkte Ausscheidung von Kalzium sein aufgrund des hohen Anteils an schwefelhaltigen Aminosäuren (=Bausteine unserer Proteine) im tierischen Eiweiß. Beim Eiweißabbau entstehen Säuren, die vor ihrer Ausscheidung über die Nieren neutralisiert („gepuffert“) werden müssen. Ist der Eiweißkonsum sehr hoch und die Kalziumzufuhr sehr niedrig und stehen keine ausreichenden Pufferungsmöglichkeiten zur Verfügung, wie der Bikarbonatpuffer. (HCO3 z.B. basisches Mineralwasser), so resultiert eine negative Kalziumbilanz mit Mobilisierung des Kalziums aus dem Knochen.
Säure-Basen-Haushalt
Unser Körper wird von Säuren überschwemmt, die entweder im Körper selbst gebildet (z.B. Kohlensäure) oder über die Nahrung (Eiweiß, Zucker, Fette) im Übermaß zugeführt werden. Unser Knochen beherbergt eine große Menge alkalischer Salze wie Kalzium, Kalium, Natrium und Magnesium, die sofort mobilisiert werden, um anflutende Säuren im Blut zu neutralisieren. Im Gegensatz dazu, gehören Obst und Gemüse zu den Basen bildenden Lebensmitteln, die uns helfen die Säuren zu neutralisieren. Unsere typisch westliche Ernährung (hoher Fleischkonsum, geringe Zufuhr an Obst und Gemüse) führt zu einem Ungleichgewicht im Säure-Basen-Haushalt. Schon länger wird vermutet, dass eine auch schon geringgradige Übersäuerung des Organismus sich auch auf die Gelenke auswirkt und Beschwerden etwa bei Rheuma verstärkt. Es ist davon auszugehen, dass eine langjährige überhöhte Säurelast die Knochengesundheit, nicht zuletzt auf einer im Alter nachlassenden Nierenleistung basierend negativ beeinflusst. Insgesamt scheint eine breite Zufuhr an Eiweiß von bis zu 30% der Energiezufuhr adäquat im Hinblick auf die Knochengesundheit, vorausgesetzt der Obst- und Gemüseverzehr ist hoch und die Kalziumaufnahme sichergestellt.
Pflanzliches oder tierisches Eiweiß?
Ein weiterer Grund für die Bevorzugung von pflanzlichem Eiweiß ist die in tierischen Nahrungsmitteln enthaltene Arachidonsäure. Es handelt sich hierbei um eine mehrfach ungesättigte Fettsäure, die im Körper Ausgangssubstanz der entzündungsfördernden und Schmerz verstärkenden Prostaglandine (Gewebshormone) ist. Besonders hoch ist der Gehalt an Arachidonsäure in Schweineschmalz, Schweineleber und Leberwurst, während Brot, Reis und Nudeln (keine Eiernudeln) keine Arachidonsäure beinhalten. Da Arachidonsäure in Pflanzen nicht vorkommt, sollten insbesondere Fleisch und Wurst nicht täglich auf dem Speiseplan stehen. Diese Erkenntnisse sind insbesondere bei Gelenkreizungen, Rheuma, Morbus Bechterew, Psoriasis und Fibromyalgie von Bedeutung. Empfehlenswert wäre hier eine Begrenzung der durchschnittlichen Zufuhr an Arachidonsäure auf ca. 50 mg täglich. Eine Kombination von pflanzlichen Eiweißen (Sojaprodukte, Hülsenfrüchte, Kartoffel) und tierischem Eiweiß (Milch, Eier, mageres Fleisch) ist besonders gut. Insgesamt ist Betroffenen eine tendenziell lactovegetarische Kost (mit Milch und Ei) zu empfehlen.
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