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Eine orale Restriktion oder Myofunktionelle Störung – professionell als Ankyloglossie bekannt, ist z. B. das zu kurze Zungenband. Dabei handelt es sich um eine angeborene Erkrankung, bei der das linguale (Zunge) oder selten auch das labiale (Lippen) Frenum (manchmal auch als Frenulum bezeichnet) zu eng, zu knapp oder zu kurz ist.

Das führt zu Bewegungseinschränkungen, die anfänglich erhebliche Schwierigkeiten beim Stillen verursachen können. Unbehandelt gibt es weitere Auswirkungen wie Sprach-, Zahn-, Schluck- und Verdauungsprobleme. Aus kieferorthopädischer Sicht gibt es auch viele dadurch entstehende oder verstärkte Dysgnathien (Fehlbisse).

Symptome der Myofunktionellen Störung

Häufige Symptome einer restriktiven Zunge / Lippe sind

  • eine schlechtes „ Andocken“ oder die Unfähigkeit „ dran“ zu bleiben,
  • ein Abrutschen von der Brustwarze,
  • ein Einschlafen an der Brust,
  • ein regelmäßiges Klicken während des Fütterns,
  • eine schlechte Gewichtszunahme,
  • Schmerzen oder Wundflächen an der Brustwarze der Mutter,
  • beeinträchtigte Milchversorgung der Mutter,
  • tröpfelnde Milch an der Brust / Flasche und sogar Verdauungsprobleme aufgrund des Verschluckens zusätzlicher Luft.

Aber das gehört in die Hände und Befundung der entsprechenden Vorbehandler wie Hebammen und Logopäden.

Myofunktionelle Störung: Identifizierung und Formen

Zungen- oder Lippenbänder können in vielen verschiedenen Formen vorkommen. Nicht nur die unübersehbaren, klassischen herzförmigen Zungen haben die Anheftung. Zungenbänder können jedoch täuschend im Basisbereich (Rückenbereich) unter der Zunge verborgen sein und sind nicht leicht zu erkennen und zu diagnostizieren. Für die korrekte Identifizierung ist nicht nur eine visuelle Untersuchung entscheidend. Der Arzt sollte auch eine gründliche Untersuchung mit Funktionsstatus, eine manuelle Untersuchung des Mundes und eine Inspektion der gesamten orofacialen Partie durchführen.

Therapie/Operation der Myofunktionellen Störung

Wenn die Diagnose nach vollständiger Untersuchung gestellt, eine Funktionseinschränkung besteht und die Indikation gerechtfertigt ist, kann eine Operation vorgeschlagen und über sie aufgeklärt werden. Die Laserchirurgie ermöglicht eine schichtweise gründliche und dabei schonende Entfernung der Befestigung.

Hierbei fällt auch häufig der Begriff tongue-tie-release, da jegliche Fortbildungen und Zertifizierungen meist international sind. Es klingt nicht nur schöner als Operation, es macht bewusst, dass das Zungenband gewissermaßen „befreit“, bzw. „ent-spannt“ wird. Der Begriff verdeutlicht damit bewusst, was für eine Spannung existiert; als Operateur wird das auch während der Prozedur ganz klar und ältere Kinder berichten von einer deutlichen Entlastung direkt nach der OP. Diese Spannung kommt durch die Bandverkürzung zustande. Sie kann auf alle umgebenden Strukturen Auswirkungen haben, die vor allem bei längerem Bestehen auch zu weitreichenden orthopädischen und kieferorthopädischen Dysfunktionen führen kann.

Der Prozess: „kleiner Eingriff – große Wirkung“

Die Operation ist ein relativ schneller und unkomplizierter Prozess, für den keine Vollnarkose, kein Operationssaal, keine Nähte oder oralen Medikamente erforderlich sind. Sie kann in wenigen Minuten in der Zahnarztpraxis durchgeführt werden. Laser sind eine hervorragende Alternative zu Scheren oder Skalpellen, um Weichgewebe zu behandeln.

In Bezug auf den Laser wird das Gewebe „abgetragen“. Lichtenergie wird verwendet, um Gewebe zu schneiden, anstatt „echt“ zu schneiden. Die Verwendung von Lasern in der Chirurgie hat aus mehreren Gründen einen deutlichen Vorteil gegenüber anderen Methoden: Der Laser reduziert den Kollateralschaden, da er präziser ist und die Haut Schicht für Schicht entfernt, bakterizid ist (tötet Bakterien ab, wenn er ablatiert), reduziert Ödeme, Schwellungen und Entzündungen und ermöglicht daher eine bessere Heilung.

Zahnärzte, die Laser verwenden, müssen in Laserphysik und Lasersicherheit geschult sein. Sie müssen einen geeigneten Kurs über Laser-Oralchirurgie absolvieren. Alle Operationsmethoden erfordern eine gute Kenntnis sowie die notwendige postoperative Versorgung. Auch die Laserauswahl obliegt dem Operateur.

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