Artikel 25/11/2017

Neue Laser-Hämorrhoidoplastie (LHP): Schonende Alternative zur klassischen Hämorrhoiden-OP

Team jameda
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Hämorrhoiden sind immer noch ein Tabuthema. Viele Betroffene scheuen sich, deswegen zum Arzt zu gehen. Dabei gibt es viele wirksame Verfahren, mit denen selbst fortgeschrittene Knoten entfernt werden können. Eines ist die neue Laser-Hämorrhoidoplastie, die besonders schonend ist.

Klassische vs. neue Methoden

Hämorrhoiden dritten und vierten Grades, die permanent sichtbar sind, können in der Regel nur chirurgisch entfernt werden. Es gibt mehrere klassische Operationsverfahren, bei denen die Hämorrhoiden mit einem Skalpell abgetragen werden. Neue Methoden sind in der Regel weniger invasiv.

Vor rund 20 Jahren entwickelte ein deutscher Chirurg die sogenannte minimalinvasive, subanodermale submuköse Hämorrhoidoplastie (MISSH). Dabei schrumpft der Knoten und wird in einem schmerzarmen Bereich fixiert. Eine Weiterentwicklung dieser Methode nutzt Laserstrahlen, die das Bindegewebe gleichzeitig zum Wachsen anrwegen.

Wie funktioniert die Laser-Hämorrhoidoplastie?

Statt die störenden Hämorrhoiden abzuklemmen und mit dem Skalpell herauszuschneiden, führt der Arzt bei diesem neuen Verfahren eine Lasersonde in den Knoten ein. Sie entfernt kein Gewebe, sondern dient nur als Energiequelle. Durch die Hitze beginnt das Gewebe zu schrumpfen. Der Knoten wird immer kleiner und bleibt an Ort und Stelle, ohne nach vorne zu fallen.

Diese Methode ist für fast alle Patienten geeignet, die unter fortgeschrittenen Hämorrhoiden leiden. Eine lokale Betäubung reicht aus, damit der Eingriff schmerzfrei verläuft. Auf Wunsch erhalten Sie aber auch eine Vollnarkose. Da der Laser punktgenau eingesetzt wird und keine Klammern nötig sind, sind die Schmerzen nach dem Eingriff geringer als bei konventionellen Verfahren.

Die Kosten der Laser-Hämorrhoidolplastie werden nicht immer von der Krankenkasse übernommen. Klären Sie am besten mit Ihrer Kasse, ob sie einen Zuschuss gewährt.

Ergebnisse & Risiken

Ein bis zwei Wochen nach dem Eingriff ist das behandelte Gewebe geschwollen. Auch Analthrombosen kommen vor, die durch ein Blutgerinnsel verursacht werden. Sie bilden sich aber von selbst zurück. Entzündungen und Fistelbildungen sind ebenfalls denkbar, werden aber nur sehr selten beobachtet.

Verengungen von Blutgefäßen oder Wundheilungsstörungen treten nicht auf, da keine Schnitte und Nähte nötig sind. Es ist nur eine kleine Einstichstelle notwendig, um den Laser einzuführen. Deshalb ist die Heilungsphase kürzer als bei Standardoperationen.

Da die Laser-Hämorrhoidoplastie ein sehr neues Verfahren ist, gibt es noch keine Langzeitstudien. Erfahrungen einzelner Ärzte sind jedoch vielversprechend.

Kombination mit HAL-RAR

Wenn die Hämorrhoiden stark nach vorne fallen, kann die Laser-Hämorrhoidolplastie mit der sogenannten HAL-RAR kombiniert werden. Dank dieser Methode werden die arteriellen Zuströme der Hämorrhoiden unterbunden, damit die Knoten weiter schrumpfen.

Bislang gibt es allerdings nur wenige Ärzte, die beide Verfahren in der Kombination anbieten. Nur wenige Proktologen haben die Laser-Hämorrhoidolplastie bereits in ihrer Praxis integriert und wenden sie routinemäßig an.

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