Der Zahnschmelz, die natürliche Schutzschicht eines Zahnes, ist das härteste Bio-Material im menschlichen Körper - härter noch als Knochen und sogar mit einer höheren relativen Härte als Eisen ausgestattet.
Diese Robustheit brauchen Zähne allerdings auch, denn beim Kauen von Nahrung wird jeder einzelne von ihnen unzählige Male Belastungen von 50 oder mehr Kilogramm ausgesetzt. Selbst unter diesem hohen Druck können Zähne ohne mechanischen Verschleiß zum Beispiel durch Zähneknirschen, chemische Erosion durch Säuren in der Nahrung oder Zahnkrankheiten aber trotzdem leicht ein ganzes Jahrhundert alt werden und damit tatsächlich ein Leben lang halten.
Im Alltag vieler Menschen sind die Zähne oftmals allerdings regelmäßig einzelnen oder mehreren dieser schädlichen Einflüsse ausgesetzt. Sie altern dadurch vorzeitig, weil ihr natürlicher Schutzmantel aus Zahnschmelz immer durchlässiger wird und so Erkrankungen von Zähnen oder Zahnhalteapparat entstehen können.
Verantwortlich dafür sind vor allem eine ungesunde Ernährung mit säure- und zuckerhaltigen Lebensmitteln, eine nachlässige Mundhygiene oder auch übermäßiger Stress, von dem sich der Körper mit Zähneknirschen befreien will. Außerdem wirken häufiger erbliche Faktoren oder allgemeine Erkrankungen wie Diabetes zusätzlich negativ auf Mund- oder Zahngesundheit.
Lange Jahre war die Zahnmedizin dann hauptsächlich darauf fokussiert, die Schäden dieser Einwirkungen zu behandeln. Zähne wurden repariert, so lange es ging, oder danach entfernt und mit Zahnersatz versorgt. Heute verfolgt die Zahnmedizin ein anderes, viel nachhaltigeres Ziel: den Erhalt der natürlichen Zähne bis ins hohe Alter. Dabei beginnt sie mit Prophylaxe für Kinder und Kinderzahnheilkunde schon bei den Milchzähnen. Sie sind die Platzhalter der bleibenden Zähne und beeinflussen die spätere Zahngesundheit wesentlich.
Bei älteren oder Erwachsenen bleibt die Vorbeugung von Zahn- oder Zahnfleischerkrankungen später genauso das wichtigste Mittel zum Schutz der natürlichen Zähne. Die einzelnen Maßnahmen oder die Häufigkeit stimmen Zahnärzte individuell auf ihre Patienten und deren persönliche Risikofaktoren ab. Sie beginnen mit Hilfestellungen für eine optimale häusliche Mundhygiene oder eine zahngesunde Ernährung und ergänzen die private Zahnpflege mit professioneller Zahnreinigung als Tiefenreinigung für das komplette Gebiss.
Allein diese Sorgfalt schließt Erkrankungen leider noch nicht aus. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen können sie aber frühzeitig identifizieren. In einem Anfangsstadium lassen sich die verschiedenen Zahnkrankheiten dann sehr gut therapieren, bevor sie die Zahngesundheit ernsthaft gefährden können.
Neben der Vorbeugung beginnt mit diesen Therapien die konservierende Zahnmedizin. Dabei werden erkrankte oder geschädigte Zähne von Krankheiten wie Karies befreit und mit Inlays oder Kronen wieder vollständig restauriert. Dazu kann die Endodontie solche Zähne retten, deren Zahnwurzeln erkrankt sind.
Mit einer Wurzelkanalbehandlung befreien Zahnärzte sie von Entzündungen und können damit den Zahn erhalten. Parodontologie therapiert daneben die gefährliche Parodontitis, damit die bakterielle Zahnfleischentzündung nicht den Zahnhalteapparat angreifen und zu einem Zahnverlust führen kann.
Zähne sind kleine Wunderwerke der Natur. Eine Fähigkeit fehlt ihnen aber dennoch: Sie können nicht von allein heilen oder einmal geschädigte Substanz selbstständig regenerieren. Umso wichtiger ist es für den natürlichen Zahnerhalt, sie durch sorgfältige Zahnpflege und zahnärztliche Prophylaxe immer bestmöglich zu schützen und Erkrankungen schnell zu behandeln, damit sie bis ins hohe Alter keinen Ersatz brauchen.
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