Team jameda
Milchzahnverletzungen können bei Kleinkindern im Alter von 18 bis 30 Monaten zu einem Zahntrauma führen. Die motorischen Fähigkeiten der Kleinkinder sind in dieser Entwicklungsphase eingeschränkt, weshalb es schnell zu Zahnverletzungen kommt.
Am häufigsten sind die oberen Schneidezähne betroffen. Meistens sind die Eltern beim Unfall dabei, nicht zu selten bemerken Eltern die Folgen jedoch erst beim nächsten Zähneputzen oder gar wenn der Milchzahn plötzlich ‘dunkler’ ist.
Wichtig ist es, den Milchzahn nicht zu bewegen. Zudem sollten Sie sich mit Ihrem Kind möglichst schnell beim Zahnarzt oder beim Kinderzahnarzt vorstellen, denn oft gehen Milchzahnläsionen mit Verletzungen der Weichgewebe oder Kieferknochen einher, die ebenfalls versorgt werden müssen.
Bei starker Blutung sollten Sie Ihr Kind auf ein Stofftaschentuch beißen lassen. Sie können den Mund auch von außen kühlen.
Der Zahnarzt dokumentiert in der Regel sowohl den Zahnunfall als auch die Umstände. Eine radiologische Untersuchung der betroffenen Region kann zudem relevante Hinweise auf das Ausmaß der Verletzung geben.
Aus biologischer Sicht gelten für die Behandlung von Milchzahnverletzungen die gleichen Prinzipien wie beim bleibenden Gebiss. Je nach Ausmaß der Verletzung sind ein Glätten des Zahnes oder eine Versorgung mit einer Füllung bzw. mit einer Milchzahnkrone notwendig, eventuell muss auch eine Wurzelbehandlung mit anschließender Wurzelfüllung durchgeführt werden.
Ästhetische Überlegungen spielen beim Milchzahngebiss eine untergeordnete Rolle, vielmehr rückt die Sorge um die Weiterentwicklung des nachfolgenden Zahnkeimes im Kiefer in den Vordergrund.
Vor diesem Hintergrund müssen tief abgebrochene oder stark gelockerte sowie umgekippte oder nach innen gedrückte Milchzähne meistens entfernt werden. Sind die Zähne herausgeschlagen, werden sie nicht zurück in das Zahnfach gedrückt oder gesetzt, da die Gefahr zu groß ist, den darunterliegenden bleibenden Zahnkeim zu schädigen.
Die Therapie kann durch vielerlei Faktoren erschwert werden. Die Kooperationsbereitschaft des Kleinkindes bestimmt, ob eine Untersuchung oder Behandlung adäquat, kompromissbehaftet oder überhaupt nicht möglich ist - somit ist die Behandlung manchmal erst mithilfe einer Sedierung oder in Allgemeinanästhesie durchführbar.
Die Unfallnachsorge beim Zahnarzt spielt ebenfalls eine große Rolle und dient der Früherkennung von potentiellen Komplikationen. Im Gegensatz zu den Seitenzähnen wird den Milchzähnen im Frontzahnbereich keine wichtige Platzhalterfunktion beigemessen - jedoch kann der Verlust mehrerer Frontzähne die Sprachentwicklung des Kindes beeinflussen. Zur Behandlung kann eine Kinderprothese angefertigt werden.
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