Kam es früher zu einer Entzündung der Zahnwurzel, musste der betroffene Zahn in der Regel gezogen werden. Die moderne Zahnmedizin mit all ihren technischen Neuerungen hat sich jedoch den Erhalt der natürlichen Zähne zum obersten Gebot gemacht. Durch moderne Behandlungsformen können entzündete Zahnwurzeln therapiert werden. Der betroffene Zahn kann dann im Mund bleiben und seiner Funktion weiter nachkommen.
Bei einer modernen Wurzelbehandlung wird der Zahnarzt durch ein spezielles Dentalmikroskop unterstützt, das die fein verzweigten Wurzelkanäle bis um das 40-Fache vergrößert. So können häufig auch vermeintlich verlorene Zähne erfolgreich erhalten werden.
Geht ein Zahn wegen einer Entzündung, anderer Zahnkrankheiten oder eines Unfalls verloren, entsteht eine Lücke in der Zahnreihe. So wird die Kaufunktion beeinträchtigt und das Gebiss kann verschoben werden. Um diesen Folgen entgegenzuwirken, wird Zahnersatz nötig. Er sollte alsbald eingesetzt werden, um den verloren gegangenen Zahn in seiner Funktion und Ästhetik zu ersetzen.
Wird eine Entzündung der Zahnwurzel jedoch erfolgreich behandelt, bleibt der natürliche Zahn erhalten. Sollten später benachbarte Zähne verloren gehen, kann er als Stützpfeiler für eine Zahnbrücke dienen.
Eine Wurzelbehandlung beginnt in der Regel mit einer Diagnostik mittels Röntgengerät oder Digitalem Volumentomographen. So kann sich der Zahnarzt ein erstes Bild des betroffenen Gebiets machen und den Eingriff detailliert planen.
Dann wird der zu behandelnde Bereich vorsichtig betäubt und von Keimen gereinigt. Oft kommt ein spezielles Gummispanntuch, im Fachjargon ‘Kofferdam’ genannt, zum Einsatz. Es schirmt das Eingriffsgebiet ab. Dann werden die Wurzelkanäle elektronisch vermessen, um weitere wichtige Details für die Planung der Wurzelbehandlung zu gewinnen.
Um die Wurzelkanäle von Bakterien, Keimen und Resten des ehemaligen Nervensystems zu befreien, kommen feine und hochflexible Einmal-Feilen aus Titan und Nickel zum Einsatz. Zudem verwendet der Zahnarzt verschiedene Spüllösungen, die das entzündete Gebiet reinigen und desinfizieren. Zum Abschluss der Behandlung wird die Zahnwurzel mit einem thermoplastischen Stoff behandelt. Dadruch wird verhindert, dass die Entzündung erneut aufflammt.
Das Dentalmikroskop vergrößert die fein verzweigten Wurzelkanäle bis zum 40-Fachen, wodurch der Zahnarzt besonders gründlich und gewissenhaft vorgehen kann. Zudem wird das Risiko minimiert, gesunde Substanz zu verletzen. Durch die starke Vergrößerung werden außerdem Befunde sichtbar gemacht, die - blieben sie unentdeckt - später erneut eine Entzündung auslösen könnten: Zusätzliche Wurzelkanäle beispielsweise oder Risse in der Hartsubstanz des Zahnes.
Durch diese innovative Technik ist die moderne Wurzelbehandlung besonders schonend, da sie minimalinvasiv durchgeführt werden kann. Dennoch ist sie sehr effektiv. Die Kaufunktion bleibt erhalten und unnötige Brückenversorgungen können vermieden werden.
Dank der modernen Technik müssen Sie sich nicht länger vor einer Wurzelbehandlung fürchten. Fragen Sie Ihren Zahnarzt nach den Möglichkeiten der modernen Endodontie.
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