Artikel 28/06/2023

Metallfreier Zahnersatz – darum ist er so beliebt

Dr. med. dent. Volker Ludwig Zahnarzt
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Einen Zahn oder gleich mehrere Zähne zu verlieren, kann schneller gehen als man denkt. Die häufigsten Gründe sind das Alter oder Erkrankungen an den Zähnen, aber auch ein Unfall kann zu Zahnverlust führen.

Betroffene benötigen dann eine Alternative, die sie gut vertragen, die aber auch was die Funktionalität und die Ästhetik betrifft nah an die echten Zähne herankommt. Diese Ansprüche erfüllt metallfreier Zahnersatz. Was das genau ist und wann er verwendet werden kann, erläutern wir hier.

Metallfreier und metallhaltiger Zahnersatz – was ist der Unterschied?

Metallhaltiger Zahnersatz war lange Zeit weit verbreitet und wird auch heute noch verwendet. Er besteht gänzlich oder auch nur zum Teil aus Metalllegierungen. Das bedeutet, dass hier mehrere Metalle miteinander kombiniert werden.

Die verwendeten Metalle sind in der Regel Gold, Silber, Platin oder Titan. Der Gegensatz zum metallhaltigen ist der metallfreie Zahnersatz, der wie der Name schon sagt, kein Metall beinhaltet. Er besteht komplett aus Keramik, was ihm einige Vorteile verleiht, auf die in den nächsten Abschnitten genauer eingegangen wird.

Aus was besteht metallfreier Zahnersatz?

In den meisten Fällen besteht metallfreier Zahnersatz aus Zirkonoxid, kurz Zirkon. Es handelt sich dabei um eine Art von Keramik, die sogenannten Oxidkeramiken. Zirkon gilt als enorm biege- und bruchfest und ist vollständig korrosionsfrei.

Aus diesem Material können Füllungen, Veneers, Kronen und Brücken oder in der Kieferorthopädie auch Zahnspangen hergestellt werden. Zirkonoxid ist aber nicht nur in der Zahnmedizin beliebt. Auch in der Orthopädie kommt es häufig zum Einsatz.

Welche Vorteile hat metallfreier Zahnersatz gegenüber metallhaltigem Zahnersatz?

Nicht umsonst wird metallfreier Zahnersatz immer beliebter. Er bringt eine ganze Menge Vorteile mit sich. Zunächst wäre da die Ästhetik. Keramik ist von Haus aus weiß, weshalb der Farbton ganz einfach an den der natürlichen, verbleibenden Zähne angepasst werden kann. Das Material hat eine leichte Lichtdurchlässigkeit. So ist metallfreier Zahnersatzoptisch von echten Zähnen nicht zu unterscheiden. Auch tauchen hier keine dunklen Ränder beim Übergang zum Zahnfleisch auf, was bei metallhaltigem Zahnersatz der Fall sein kann.

Doch natürlich ist nicht nur die Optik wichtig. Metallfreier Zahnersatz ist sehr biokompatibel, was bedeutet, dass er gut verträglich und somit bestens für Allergiker geeignet ist. Unverträglichkeiten gegen Zirkonoxid sind kaum bekannt. Und auch, was die Funktionalität betrifft, kann metallfreier Zahnersatz mit den echten Zähnen mithalten. Zirkonoxid ist sogar noch härter als der natürliche Zahnschmelz, sodass eine hohe Haltbarkeit gegeben ist. Patientinnen und Patienten mit Zahnersatz aus Keramik müssen also keine Einschränkungen beim Essen befürchten.

Hat metallfreier Zahnersatz auch Nachteile?

Nun stellt sich die Frage, warum nicht immer metallfreier Zahnersatz verwendet wird. Ein Nachteil liegt in den höheren Kosten. Diese müssen von den Betroffenen privat getragen werden. Aus diesem Grund entscheiden sich nach wie vor viele Patientinnen und Patienten für metallhaltigen Zahnersatz.

Ein weiterer Nachteil kann in der enormen Härte des Materials liegen. Es sorgt zwar für eine gute Haltbarkeit, gleichzeitig ist es jedoch nicht für Menschen geeignet, die nachts mit den Zähnen knirschen. Durch das regelmäßige extreme Zusammenpressen des Kiefers kann der Zahnschmelz der natürlichen Zähne auf Dauer geschädigt werden.

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